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Veranstaltungsberichte

Sillensteder Gespräche: Oskar und Emilie Schindlers Vermächtnis

Wer waren die Schindlers wirklich?

Veranstaltung am 25.11.2021

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Um über Oskar und Emilie Schindler zu informieren und in diesem Kontext über die damalige Rettung von über 1.200 Juden zu diskutieren, hat das Hermann-Ehlers-Bildungsforum Weser-Ems der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kooperation mit der Ev. Luth. Kirchengemeinde Sillenstede am 25.11.2021 zu einer Abendveranstaltung eingeladen.

Nach der Begrüßung durch Pastor Machtemes und der kurzen Einleitung in die Thematik durch Rieke Bruns, FSJPlerin der Konrad-Adenauer-Stiftung übernahm die Referentin das Wort.

Prof. Erika Rosenberg wurde 1951 in Buenos Aires geboren, wohin ihre Eltern vor den Nationalsozialisten aus Deutschland flüchten mussten. Sie unterrichtet am Goethe-Institut Deutsch und deutsche Geschichte, ist freie Mitarbeiterin der Deutschen Welle sowie Autorin und Herausgeberin und Übersetzerin mehrerer Bücher. Sie selbst lerne Emile Schindler 1990 in Argentinien kennen.

Zu Beginn des Vortrags berichtete Frau Rosenberg, wie sich das Ehepaar kennengelernt hatte. Die Elektrizität verband beide, meinte Emilie Schindler einmal. Oskar und sein Vater verkauften nämlich Elektromotoren und kamen eines Tages auch an den Hof der Familie der Emilie Schindler, damals noch Pelzl. Dort verliebten Sie sich ineinander und heirateten 1928 zum Missfallen Emilies Vater.

Im laufe der Zeit übernahm Oskar Schindler eine Emailwarenfabrik, in welcher auch Juden und Polen Zwangsarbeit leisten mussten, im Gegensatz zu dem Film „Schindlers Liste“ von Steven Spielberg hatte sich Oskar Schindler in Realität aber nicht an diesen bereichern wollen, so Rosenberg. Durch diese Fabrik in Krakau war der Grundstein für die Rettung der über 1200 Juden gelegt.

Auch die Filmgeschichte von dem bekannten Film „Schindlers Liste“ wurde kritische hinterfragt. Vor allem die Rolle der Emilie Schindler wurde in dem Film vernachlässigt. Nicht nur ihr Mann rettete über 1.200 Juden, sondern auch Emilie, welche täglich in der Fabrik war und dort in der Verwaltung mitwirkte. Sie war es auch, die 1945 in Abwesenheit ihres Mannes ca. 120 Juden aufnahm, welche drei Wochen in der Kälte und ohne Essen in einem Güterwaggon gefangen waren. Sie kümmerte sich um diese und pflegte die Kranken.

Ein besonderes Highlight des Vortrags war ein Ausschnitt eines Drehbuchs. Frau Rosenberg fand dieses aber vor drei Jahren in Amerika wieder. Denn vor dem Film von Steven Spielberg sollte schon zweimal eine Verfilmung der Geschichte Schindlers stattfinden. Die Adaption von MGM wurde aber auf Eisgelegt, das Drehbuch war seither verschollen.

Nach der Kapitulation 1945 floh das Ehepaar mit zehn geretteten Juden nach Regensburg, dort lebten sie dann, bis sie 1949 mit der Hilfe der jüdischen Organisation Joint nach Argentinien ausreisen konnten.

 

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