Veranstaltungsberichte
Ziel des Seminars war es, die Kommunikation der Politiker mit den Medien zu verbessern und zu professionalisieren. In den meisten Ländern Westafrikas teilt sich die Medienlandschaft in staatliche und private Medien, wobei die staatlichen Medien allgemein die Regierungspolitik unterstützen. Private oder unabhängige Medien unterstützen im Regelfall eine bestimmte politische Richtung. Dies gilt besonders für Printmedien. Daher kann, bis auf einige Ausnahmen, zwar von Pressefreiheit gesprochen werden, nicht aber von objektiver Berichterstattung. Vor diesem Hintergrund haben Politiker Schwierigkeiten, mit den Journalisten zu kommunizieren. Das Verhältnis beider Gruppen ist durch Misstrauen gekennzeichnet, die Journalisten scheuen sich davor, kritische Fragen an die politische Klasse zu stellen. Umgekehrt „erwarten“ die Politiker praktisch, dass Journalisten nicht wahrheitsgemäß berichten. Während des fünftägigen Seminars hatten Journalisten und Politiker aus der Region daher die Gelegenheit, sich besser kennenzulernen und gemeinsam über die eigene Arbeit und die Arbeit des anderen zu diskutieren. In Workshops wurden den Politikern Tipps für das Anfertigen von Pressemitteilungen gegeben, Interviewsituationen wurden nachgespielt und die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, unter professioneller Anleitung ihren eigenen Blog zu kreieren.
Da die professionelle Kommunikation zwischen Politikern und Journalisten besonders in den Zeiten des Wahlkampfs wichtig ist, bildete die Gestaltung der Medienwahlkampagne einen Schwerpunkt des Seminars. Die Teilnehmer kamen aus Burkina-Faso, Niger, Togo, Côte d'Ivoire und Mali. Für viele Teilnehmer war das Thema hochaktuell: so finden im Niger und in Côte d'Ivoire noch in diesem Jahr Präsidentschaftswahlen statt, in Togo im Jahr 2010.