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Mit Vernetzung zum Erfolg - nachhaltige Mobilität in der Stadt und auf dem Land

Digitale Diskussionsveranstaltung mit Ministerin Ina Brandes

Wie lässt sich Mobilität in Nordrhein-Westfalen nachhaltiger gestalten und wie können die Potentiale der Digitalisierung für dieses Ziel genutzt werden? Diese Fragen standen im Fokus der digitalen Podiumsdiskussion der Konrad-Adenauer-Stiftung.

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Ina Brandes, Verkehrsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, stellte gleich zu Beginn ihrer Keynote fest, dass es großen Handlungsbedarf im Bereich der Mobilität gebe:

„Wenn wir das Klima retten wollen, werden wir unser Mobilitätsverhalten ändern müssen. Nicht alle drastisch, aber jeder ein kleines bisschen“, so die Ministerin. Der Digitalisierung falle dabei eine Schlüsselrolle zu, um die bestehenden Verkehrsträger besser zu vernetzen.

Um die Potentiale der Digitalisierung besser nutzen zu können, bedürfe es mehr Forschung, Entwicklung und Anwendung neuer Mobilitätsformen. Das Verkehrsministerium habe zu diesem Zweck bereits 2018 eine neue Abteilung geschaffen, um Innovationen im Verkehr zu fördern. So seien unter anderem die autonomen Busse in Monheim und Soest, On-Demand-Shuttles in Höxter, autonome Binnenschiffe in Duisburg sowie eine Kooperation im Bereich der Flugtaxen mit den Flughäfen in Düsseldorf und Köln/Bonn entstanden.

Es bedürfe aber nicht nur neuer Technologien – auch der besehende ÖPNV müsse attraktiver werden, so Ministerin Brandes. Insbesondere der „Tarifdschungel“ habe viele Kunden lange Zeit von der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs abgehalten. Seit Ende 2021 sei dieses Problem jedoch behoben worden. Mit dem neuen eezy-Tarif, der über eine moderne App gebucht werden kann, sei die Tariffrage endlich geklärt.

Ungehobenes Potential gebe es aber nach wie vor in der Stärkung sogenannter Mobilstationen. Diese Stationen sollen die Vernetzung von Auto, Bahn und Fahrrad verbessern. Dazu sei jedoch ein einheitlicher Servicestandard erforderlich auf den sich die Kunden verlassen können. Durch gut ausgestattete Mobilstationen würde das Umsteigen vom PKW in den ÖPNV oder ein Sharing-Angebot attraktiver gestaltet und somit insgesamt der Autoverkehr reduziert.

Anja Wenmakers, Geschäftsführerin der SWB Bus und Bahn, bestätigte die Zielrichtung der Ministerin. Die Bundesstadt Bonn, für deren Mobilitätsangebote Frau Wenmakers veranwortlich ist, habe vor allem durch die Vernetzung unterschiedlicher Verkehsträger gute Erfahrungen in der Praxis gemacht. Besonders erfolgreich war die Einführung einer App, über die alle Mobilitäsangebote, von der Bahn, über den E-Scooter bis zum Sharing-Bike gebucht werden können. Auch ein einfaches Ticketsystem beim Ein- und Ausstiegen habe zu einer gestiegenen Attraktivität des Nahverkehrsangebots geführt, so Frau Wenmakers.

Professor Roman Suthold führte ein interessantes Beispiel aus den Niederlanden an, von dem auch Nordrhein-Westfalen lernen könne. Die Stadt Utrecht habe an den Stadträndern große Autostationen errichtet, um ein zu starkes Verkehrsaufkommen in der Innenstadt zu verhindern. Durch eine gute ÖPNV-Anbindung der Parkplätze sei der Umstieg einfach umzusetzen. Auch der Radvekehr habe noch deuliches Wachstumspotential, so Professor Suthold. Um auch eine Verbindung zwischen verschiedenen Kommunen zu schaffen, bedürfe es gut ausgebauter Radschnellwege.

Einig waren sich die Podiumsgäste in ihrem Resümee. Nur durch eine stärkere Vernetzung der Mobilitäsangebote seien die Klimaziele im Verkehrssektor langfristig zu erreichen. Auch wenn noch ein weiter Weg zu gehen ist, wurden in den letzten Jahren wichtige Hebel in Bewegung gesetzt, um allen Bürgerinnen und Bürgern ein gutes Mobilitätsangebot machen zu können, aus dem sie dann ihre individuelle Wahl treffen können.

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Michael Müller

Michael Müller

Referent Politisches Bildungsforum Nordrhein-Westfalen

michael.mueller@kas.de +49 211 83680560

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