Otto Bernhardt hat sich in zahlreichen Ämtern und Positionen für die christlich-demokratische Idee engagiert und um das Gemeinwohl verdient gemacht. Von 2001 bis 2021 gehörte Otto Bernhardt dem Vorstand der Konrad-Adenauer-Stiftung an. Seit 1995 war er Mitglied der Stiftung. Er stand von 1993 an für 27 Jahre an der Spitze der Hermann-Ehlers-Stiftung in Kiel: Die Hermann-Ehlers-Stiftung wurde im März 1968 durch den ehemaligen Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein und damaligen Bundesminister Kai-Uwe von Hassel in Hannover gegründet, sie fördert politische Bildung, ehrenamtliches Engagement und studentischen Wohnraum.
Geboren wurde Bernhardt am 13. Februar 1942 in Rendsburg. Nach dem Abitur absolvierte er zunächst eine Banklehre, bevor er von 1964 bis 1968 Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hamburg studierte. Das Studium schloss er als Diplom-Handelslehrer ab.
Von 1975 bis 1998 war Bernhardt als Lehrbeauftragter für das Fach Betriebliche Finanzierung an der Kieler Wirtschaftsakademie tätig. 1985 wurde er zum Mitglied in den Vorstand der Wirtschaftsaufbaukasse Schleswig-Holstein AG berufen, nach der Fusion mit der Wohnungsbaukreditanstalt zur Schleswig-Holsteinischen Investitionsbank wurde er Mitglied der Geschäftsleitung. Seit 1991 war Bernhardt Vorstandsmitglied und seit 1992 Vorstandssprecher der Landkreditbank Schleswig-Holstein AG, 1994 auch Vorstandsmitglied der Bank Companie Nord AG. 1995 ließ er sich als selbständiger Unternehmensberater in Rendsburg nieder, 2009 erfolgte die Verlegung der Unternehmensberatung von Rendsburg nach Berlin und die Erweiterung in eine Politik- & Unternehmensberatung.
Mehr als 60 Jahre engagierte sich Bernhardt für die Christlich-Demokratische Union. 1958 zählte er zu den Mitgründern der Jungen Union in Rendsburg, 1960 trat er in die CDU ein. Von 1970 bis 2006 gehörte er dem Landesvorstand der CDU Schleswig-Holstein an, von 1980 bis 2004 war er Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Rendsburg-Eckernförde. Dem Schleswig-Holsteinischen Landtag gehörte Bernhardt von 1971 bis 1984 an. Von 1979 bis 1984 wirkte er in den Regierungen von Gerhard Stoltenberg und Uwe Barschel als Parlamentarischer Staatssekretär im Kultusministerium von Schleswig-Holstein.
Von 1998 bis 2009 war Bernhardt Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er seit dem 29. November 2005 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Finanzen und damit auch finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Bernhardt war seit 2011 Vorsitzender des Deutschen Solidaritätskomitees für einen freien Iran (DSFI) in Berlin und seit 2013 Vorsitzender der privaten Entwicklungshilfeorganisation Mission East Deutschland e. V.
Otto Bernhardt verstarb am 8. Oktober im Alter von 79 Jahren. Er hinterlässt seine Frau und zwei Kinder.