KAS
Blick auf das gut besuchte Forum, 1. Reihe Prof. Dr. Rita Süssmuth Bundestagspräsidentin a.D., Aaron Sagui, Gesandter der Botschaft des Staates Israel, Rabbiner Prof. Dr. Nachama, Prof. Dr. Schoeps, Prof. Dr. Lammert, am Podium, Staatsministerin Prof. Monika Grütters MdB
Musikalisch begleitet wurde die Verleihung vom Diplomatischen Quartett. Von links nach rechts Matthias Hummel, Dr. Felix Klein (Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland), Petra Kießling, Ernst Herzog
Prof. Dr. Norbert Lammert, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, eröffnet die Veranstaltung
Prof. Dr. Julius H. Schoeps, Vorstandsvorsitzender der Moses Mendelssohn Stiftung, begrüßt die Gäste
Staatsministerin Prof. Monika Grütters MdB, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, hält die Laudatio
Dankesrede von Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama
Prof. Dr. Norbert Lammert im Gespräch mit Prof. Dr. Rita Süssmuth
Moses Mendelssohn Medaille
Verleihung der Moses Mendelssohn Medaille an Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama. Von links nach rechts: Prof. Dr. Norbert Lammert, Staatsministerin Prof. Monika Grütters MdB, Prof. Dr. Julius H. Schoeps, Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama
Julius H. Schoeps, Historiker und Direktor des Moses Mendelssohn Zentrums, bedankte sich in seinem Grußwort dafür, dass die Adenauer-Stiftung im 25. Jahr der Preisverleihung als Partner der Veranstalter in Erscheinung tritt. Schoeps hob hervor, dass alle bisherigen Preisträger sich durch ihre besonderen Verdienste um die Neugestaltung und Vertiefung der Beziehungen zwischen Juden und Christen verdient gemacht hätten, jeder einzelne von ihnen habe sich außerdem für eine stabile Zivilgesellschaft eingesetzt. Schoeps erinnerte darüber hinaus an Moses Mendelssohns Wirken in der Zeit der europäischen Aufklärung, das den „Weg für ein allgemeines Demokratieverständnis geebnet“ habe. Es grenze „an ein Wunder“, dass Juden und Nichtjuden nach 1945 in Deutschland wieder miteinander ins Gespräch gekommen seien. Dies sei auch den Menschen zu verdanken, die „seither in der Politik das Sagen hatten“.
In ihrer Laudatio betonte Kulturstaatsministerin Monika Grütters sowohl die Verdienste Andreas Nachamas um den interreligiösen Dialog als auch seine Leistungen als Historiker. Nachamas Engagement verbinde sich mit der Botschaft, dass das Bekenntnis wichtig sei, aber keiner einzelnen Religion „ein exklusiver Anspruch auf Wahrheit“ zukomme, in seinem Wirken drücke sich das Bemühen darum aus, „zwischen verhärteten Fronten Wege der Annäherung zu finden“. Als Historiker habe Nachama, der seit 1994 geschäftsführender Direktor der Stiftung Topographie des Terrors ist, den Anspruch, „Geschichte nicht nur zu dokumentieren, sondern auch unser Bewusstsein für Gefährdungen zu schärfen“. In einer Zeit der „schwindenden Bereitschaft, das Andere im Anderen zu ertragen“, sei dies ganz besonders hervorzuheben.
Nachama selbst bedankte sich nach der Entgegennahme der Medaille für die Auszeichnung „im Namen aller, die sich mit mir engagiert haben“. Ziel seiner Arbeit in den letzten Jahrzehnten sei es gewesen, „auf Augenhöhe miteinander über unterschiedliche Sichtweisen zu sprechen“. Sein Wille sei es übrigens, „das Begonnene weiter zu betreiben“.