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Analysen und Argumente

Stagnation statt Trendwende Personal

του Amelie Stelzner-Doğan, Patrick Taube

Warum die Bundeswehr kein attraktiver Arbeitgeber ist und wie sie einer werden kann

Die Bundeswehr muss personell aufwachsen, um die an sie gestellten Anforderungen erfüllen zu können. Trotz Bemühungen liegt ihr Ziel von 203.000 aktiven Soldatinnen und Soldaten in weiter Ferne. Warum scheitert die Bundeswehr bislang daran, Personal zu gewinnen und zu binden und wie kann sie in Zukunft ein attraktiver Arbeitgeber und somit zum Sicherheitsgarant Deutschlands und seiner Bündnispartner werden?

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Der umfassende Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine seit Februar 2022 hat das sicherheitspolitische Umfeld Deutschlands und seiner Bündnispartner auf den Kopf gestellt. Der Frieden in Europa ist nicht mehr selbstverständlich, sondern muss im Zweifelsfall mit militärischen Mitteln verteidigt werden. Folgerichtig hat der Bundestag (mit den Stimmen der Regierungskoalition sowie der CDU/CSU-Fraktion) mit dem Sondervermögen Bundeswehr notwendige Mittel zur Verfügung gestellt, um die Bundeswehr zu restaurieren und für moderne Bedrohungen zeitgemäß auszurüsten. Doch sollten die vom Sondervermögen finanzierten Großbeschaffungen wie der F35 Kampfjet erst einmal auf dem Hof stehen, so fehlt es der Truppe dann an ausreichend Personal, um die in der jüngst veröffentlichten Nationalen Sicherheitsstrategie festgelegten Aufgaben zu erfüllen.

Die Bundeswehr hat seit Jahren Schwierigkeiten, junge Menschen für den Dienst zu gewinnen. Trotz der sogenannten Trendwende „Personal, Material und Finanzen“ von 2016, die nach dem Angriff Russlands auf die Ost-Ukraine und die Krim im Jahr 2014 von der damaligen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ausgerufen wurde, hat sich am Personalkörper wenig geändert.  Zwar gelang der Bundeswehr ein kleiner Aufwuchs des militärischen Personalkörpers auf in den letzten Jahren konstant bleibende 183.000 aktive Soldatinnen und Soldaten. Dennoch liegt diese Zahl immer noch deutlich unter der angestrebten Soll-Größe von 203.000. Zuletzt ist der Personalbestand sogar auf 180.770 Soldatinnen  und Soldaten in den Streitkräften gesunken.

Man kann der Bundeswehr bei der Personalgewinnung keinesfalls mangelnden Ehrgeiz vorweisen, jedoch bleibt der Beruf Soldat/Soldatin einzigartig in seiner Art, Auftrag und der Gefahr. In Anbetracht des demografischen Wandels muss die Bundeswehr dennoch mit zivilen Arbeitgebern um junge Talente konkurrieren. Dazu muss die Bundeswehr ihrem Personal eine angemessene Vergütung sowie Optionen für eine gute Vereinbarung von beruflichen und persönlichen Interessen bieten.

Darüber hinaus könnte ein Gesellschaftsjahr einerseits junge Menschen an die Streitkräfte heranführen, zugleich die Bundeswehr stärker in die Gesellschaft integrieren und mehr Menschen die Perspektive für eine Karriere in der Bundeswehr eröffnen.
 

Lesen Sie die gesamte Analyse: "Stagnation statt Trendwende Personal" hier als PDF.

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Amelie Stelzner-Doğan

Stelzner, Amelie

Referentin Bundeswehr und Gesellschaft

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