Ενιαίος τίτλος
Am 5. Juni 1926 in Berlin-Dahlem geboren, wächst Kraske wohlbehütet in großbürgerlichen Verhältnissen auf. Im Elternhaus weht ein Geist protestantischer Pflichterfüllung und liberaler Weltoffenheit – eine Geisteshaltung, die den promovierten Historiker zeitlebens auszeichnet. Aufbau und Entwicklung der Christlich Demokratischen Union, der Konrad-Adenauer-Stiftung und des Zweiten Deutschen Fernsehens sind eng mit seinem Namen verbunden. Gefördert durch die führenden protestantischen Unionspolitiker Hermann Ehlers und Robert Tillmanns kommt Kraske 1953 nach Bonn in die Bundesgeschäftsstelle der CDU. Bereits ein Jahr später wird er zum Stellvertreter des Bundesgeschäftsführers Bruno Heck ernannt, dem er 1958 im Amt folgt. 12 Jahre lang fungiert er als Bundesgeschäftsführer unter den Parteivorsitzenden Konrad Adenauer, Ludwig Erhard und Kurt Georg Kiesinger. Die Modernisierung der Wahlkämpfe der Union zum Deutschen Bundestag in den 1960er Jahren verantwortet Kraske maßgeblich. 1965 zieht er als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Dinslaken in den Deutschen Bundestag ein, in dem er als Vorsitzender des Sonderausschusses für Sport und Olympische Spiele eine wichtige Aufgabe auf dem Weg zu den Sommerspielen von München 1972 wahrnimmt. Höhepunkt seiner politischen Laufbahn ist die Wahl zum Generalsekretär der CDU auf dem Bundesparteitag in Saarbrücken 1971. Während seiner knapp zweijährigen Amtszeit fördert er die Entwicklung der CDU von der Wähler- zur modernen Volkspartei. Ebenso verdienstvoll ist sein Engagement für die Konrad-Adenauer-Stiftung und deren Vorläufer. 1955 zählt Kraske zu den Mitgründern der Gesellschaft für christlich-demokratische Bildungsarbeit. Nach der Umbenennung des Trägervereins der Politischen Akademie Eichholz in Konrad-Adenauer-Stiftung 1964 übernimmt er bis 1968 das Amt des Geschäftsführenden Vorsitzenden und sitzt danach noch bis zum Jahre 2001 im Vorstand der Stiftung. Zu den Männern der ersten Stunde gehört Kraske auch beim Zweiten Deutschen Fernsehen. Der entschiedene Verfechter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist 1962 Gründungsmitglied des Fernsehrates, dessen Vorsitz er von 1992 bis zu seinem Ausscheiden aus diesem Gremium im Jahre 2002 ausübt. In Erinnerung bleibt ein Mensch mit tiefgründigem Humor und einer großen Portion Selbstironie, dem auch seine politischen Kontrahenten Geradlinigkeit und Fairness bescheinigten und der nie viel Aufhebens um seine Person machte. Konrad Kraske war eine kluge Führungspersönlichkeit, die mit Beharrlichkeit und Umsicht viel für die deutsche Demokratie geleistet hat. Der Journalist Dietrich Schwarzkopf hat Konrad Kraske treffend beschrieben: „Der Mann, der die Arbeit tut“.