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Ενιαίος τίτλος

Dialogue Programs with German MPs on the EU-ASEAN as Strategic Partners for Growth and Prosperity

του Sarita Piyawongrungruang

Report of the Visits in Bangkok, Thailand

Read below the full reports of the visits of Dr. Stefan Heck, Mr. Johannes Steiniger, and Mr. Gunther Krichbaum, Members of the German Bundestag.

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Das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Thailand empfing zwei Mitglieder des Deutschen Bundestages (MdB), Herrn Johannes Steiniger und Dr. Stefan Heck, während ihres Besuches in Thailand vom 15. bis 16. Februar 2024. Hauptgrund ihres Besuchs waren Gespräche  mit Vertretern der Regierung, der Privatwirtschaft und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Dabei lag der Schwerpunkt  auf dem Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Thailand, Deutschland und der EU, insbesondere auf der Förderung von Wirtschaftspartnerschaften, der Stärkung der Rechtsstaatlichkeit und der Förderung der parlamentarischen Demokratie und des bürgerschaftlichen Engagements in Thailand.

 

Die beiden Abgeordneten begannen ihr Programm mit Gesprächen mit dem deutschen Botschafter in Thailand, Herrn Dr. Ernst Reichel, und Herrn Maximilian Müller, Erster Sekretär für Politik und Protokoll. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die aktuellen Entwicklungen in Thailand und deren Auswirkungen auf die Politik, Sicherheit, den Handel und die Gesellschaft. Während eines Treffens mit der  Delegation der Europäischen Union in Thailand erhielten Herr Steiniger und Herr Dr. Heck ein umfassendes Briefing über die Zusammenarbeit zwischen Thailand und der EU. Dabei erhielten sie Einblicke in die Beziehungen zwischen Thailand und der EU, das  umfassende Partnerschafts- und Kooperationsabkommen (PKA) zwischen Thailand und der EU, das im Dezember 2022 unterzeichnet wurde, sowie die potenziellen Chancen und Herausforderungen eines zukünftigen Freihandelsabkommens zwischen Thailand und der EU.  Beide Parteien wollen auf ein Unterzeichnen des Abkommens hinarbeiten.

 

Im Hinblick auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Thailand und Deutschland trafen sich Herr Steiniger und Herr Dr. Heck mit Herrn Dr. Roland Wein, dem Direktor der Deutsch-Thailändischen Handelskammer, um die wirtschaftliche Dynamik in Thailand und Südostasien inmitten wachsender regionaler Spannungen zu erörtern. Sie besprachen die komparativen Vorteile Thailands bei der Anziehung ausländischer Investitionen im Vergleich zu südostasiatischen Partnern. Die thailändische Regierung fördert aktiv die grüne Wirtschaft, nachhaltige Elektromobilität und Digitalisierung. Allerdings kämpft sie mit der Herausforderung, qualifizierte Arbeitskräfte heranzubilden, um den demografischen Wandel zu bewältigen und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit in der Region zu erhalten.

 

Da sowohl Digitalisierung als auch die digitale Wirtschaft immer mehr an Bedeutung gewinnen, nahmen Herr Steiniger und Herr Dr. Heck an einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Steering the Course of Digitalization: Ein thailändisch-deutscher Austausch über Chancen und Herausforderungen der digitalen Wirtschaft“ zusammen mit Frau Prof. Dr. Juthathip Jongwanich, Associate Professor an der Wirtschaftsfakultät der Thammasat-Universität, und Herrn Nopparat Lalitkomon, Rechtsexperte für Datenschutz und Technologie bei der Anwaltskanzlei Tilleke & Gibbins teil. Die Diskussionsteilnehmer hoben das Wachstum der digitalen Industrien in Thailand vor, und betonten, dass Prognosen auf eine weitere Expansion hindeuteten. Dank den bemerkenswerten Verbesserungen der digitalen Infrastruktur und Zugänglichkeit in Thailand innerhalb der letzten zehn Jahren sei der Zugang zum Hochgeschwindigkeitsinternet zu einer Selbstverständlichkeit im täglichen Leben geworden. Darüber hinaus unterstützt die thailändische Regierung die digitale Wirtschaft durch zahlreiche Programme, darunter die Einrichtung von Digitalparks zur Förderung von Start-up-Unternehmen. Das beträchtliche Wachstum der digitalen Industrie werde eine wesentliche Triebkraft für die digitale Transformation Thailands sein. Das Land sieht sich jedoch noch mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert, wie z.B. dem regulatorischen Rahmen, d.h. dem Cybersicherheitsgesetz und restriktiven Unternehmensrichtlinien, sowie mit Hindernissen im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel im Deep-Tech-Sektor und entsprechenden Schwierigkeiten, ausreichende Investitionen in diesem Bereich anzuziehen.

 

Aus deutscher Sicht hob Herr Dr. Heck die kritische Bedeutung der Cybersicherheit hervor und betonte die Notwendigkeit unabhängiger staatlicher Netzbetreiber, um eine zuverlässige, schnelle und effektive Kommunikation im Katastrophenmanagement zu gewährleisten. Darüber hinaus ging Herr Dr. Heck auf die Komplexität des zersplitterten deutschen Datenschutzsystems ein.  Er plädierte für eine Zusammenlegung der Bundes- und Landesbehörden zu einer einzigen übergreifenden nationalen Datenschutzbehörde. Die Diskussionsteilnehmer äußerten den gemeinsamen Wunsch nach einer sicheren und robusten Infrastrukturentwicklung, umfassender Aufklärung und flexiblen rechtlichen Rahmenbedingungen, um sich an die fortschreitende digitale Transformation anzupassen.

 

Als Mitglied des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages gab Herr Steiniger Einblicke in deutsche politische Initiativen zur Digitalisierung. Er erörterte die Bestrebungen, Blockchain-Technologie in Finanz- und Zahlungsprozessen zu implementieren und Cybersicherheitsvorschriften zu verbessern. Darüber hinaus ging Herr Steiniger auf die Herausforderungen ein, die die Digitalisierung für die Demokratie mit sich bringt. Er betonte die Notwendigkeit einer ausgewogenen Politik, die Innovationen fördert und gleichzeitig regulatorische Bedenken sowohl in Deutschland als auch auf EU-Ebene berücksichtigt. (Den vollständigen Veranstaltungsbericht können Sie hier lesen).

 

In Bangkok hatten die Abgeordneten des Deutschen Bundestages auch die Gelegenheit, dem Vizepräsidenten des Obersten Verwaltungsgerichts von Thailand, Herrn Vishnu Varunyou, zusammen mit dem Generalsekretär des Büros der Verwaltungsgerichte, Herrn Prapat Tansuwannont, einen Anstandsbesuch abzustatten. Ziel des Besuchs war es, sich über den Fortschritt bei der Entwicklung eines umfassenden elektronischen Gerichtssystems zu informieren und die Zusammenarbeit im Bereich der Justizarbeit – und Standards zu erörtern. Dabei ging es im Gespräch auch um Möglichkeiten zur Stärkung der Rechtsstaatlichkeit und Förderung innovativer Entwicklungen bei Verwaltungsverfahren durch internationale Zusammenarbeit, insbesondere unter Beteiligung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Thailand.

 

Herr Steiniger hatte die Gelegenheit, einer Demonstration des elektronischen Anhörungsverfahrens in einem Verwaltungsfall beizuwohnen. Dies veranschaulichtedie Bemühungen Thailands, Technologie zur Verbesserung der Verwaltungsprozesse und zur Steigerung der Effizienz zum Nutzen der Bürger einzusetzen. Außerdem besuchten Herr Steiniger und die Delegation die Bibliothek des öffentlichen Rechts und das Museum des Verwaltungsgerichts.

 

Darüber hinaus führten die Mitglieder des Deutschen Bundestages Gespräche mit verschiedenen Akteuren zur Stärkung der parlamentarischen Demokratie und der Bürgerbeteiligung. Die Delegation stattete Herrn Padipat Suntiphada, Erster Stellvertretender Sprecher des Repräsentantenhauses, , einen Besuch ab. Die Gespräche umfassten die Zusammenarbeit zwischen Thailand und Deutschland., Darunter parlamentarische Angelegenheiten, wirtschaftliche Partnerschaft, Handel und Investitionen, die Förderung der politischen Bildung, die Einbindung der neuen Generation in den demokratischen Prozess und Fortschritte bei der Strafverfolgung, um unter anderem dem Klimawandel zu begegnen. Nach dem Besuch besichtigte die Delegation den Plenarsaal und die Bibliothek der Nationalversammlung.

 

Zum Abschluss ihres zweitägigen Besuchs tauschten sich die beiden deutschen Abgeordneten mit Vertretern verschiedener Sektoren aus. Darunter ein Vertreter des thailändischen Parlamentsausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Herr Dr. Prasert Pattanapolpaiboon; ein Experte für internationale Beziehungen und Dekan der Fakultät für Politikwissenschaften der Burapa-Universität, Herr Dr. Vichien Tansirikongkhon; Mitglieder des thailändischen Parlaments von der Move Forward Party, Herr Nitipon Piwmow, Frau Saniwan Buaban und Frau Phanida Mongkolsawat; der Stabschef und Berater im Büro des Handelsministers, Herr Polnotcha Chakphet; ein Berater des Ausschusses für Gerichtsangelegenheiten, unabhängige Organe, Staatsanwaltschaft, staatliche Unternehmen, öffentliche Organisationen und öffentliche Gelder, Herr Tanet Setharvanich, und ein Vertreter von Organisationen der Zivilgesellschaft und KASYP-Teilnehmer, Herr Dr. Chutinart Chinudomporn.

 

Die Themen reichten von den Vorzeigeinitiativen der thailändischen Regierung über Herausforderungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung und der Entwicklung der Infrastruktur, Verbesserungen des Wohlfahrtsstaates bis hin zur Patientensicherheit sowie zu Möglichkeiten des gegenseitigen Lernens zwischen den beiden Ländern. Darüber hinaus tauschten sich alle Teilnehmer über die politischen Entwicklungen in Thailand und die bevorstehenden weltweiten Wahlen im Jahr 2024 sowie deren mögliche Auswirkungen auf Thailand aus.

Vom 25. bis 29. März 2024 begrüßte das Auslandsbüro Thailand der Konrad-Adenauer-Stiftung den Bundestagsabgeordneten Herrn Gunther Krichbaum, Mitglied des Deutschen Bundestages und europapolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sowie Herrn Dr. Carsten Buchholz, Büroleiter von Herrn Krichbaum, zu ihrem zweiten Besuch in Thailand. Ihr Besuch diente der Förderung des Dialogs mit dem öffentlichen und privaten Sektor sowie mit Organisationen der Zivilgesellschaft mit dem Ziel, die bilateralen Beziehungen zwischen Thailand, Deutschland und der EU zu stärken. Die Gespräche drehten sich in erster Linie um die wirtschaftliche Zusammenarbeit, einschließlich des Fortschritts bei den Verhandlungen zum Freihandelsabkommen zwischen der EU und Thailand, sowie um Strategien zur Gewährleistung der wirtschaftlichen Sicherheit.

 

Bilaterale Beziehungen

 

Herr Krichbaum und Herr Buchholz begannen ihr Programm mit einem Treffen mit Herrn Hans-Ulrich Südbeck, Stellvertreter des Botschafters an der deutschen Botschaft in Bangkok, und Frau Likki-Lee Pitzen, Erste Sekretärin für politische und kulturelle Angelegenheiten. Während des Treffens erörterten sie die aktuellen Entwicklungen in Thailand und deren Auswirkungen auf die bilateralen Beziehungen in den Bereichen Politik, Sicherheit, Handel und Investitionen sowie gesellschaftliche Fragen. Darüber hinaus hatten sie das Privileg, sich mit Herrn David Daly, dem Botschafter der Europäischen Union in Thailand, zu treffen, um über die Beziehungen zwischen der EU und Thailand zu sprechen. Die Diskussion befasste sich mit Chancen und Herausforderungen für die künftige Zusammenarbeit, insbesondere in Bereichen wie Handel und Investitionen, im Kontext von Sicherheit, Klimawandel, Marktzugang und Digitalisierung.

 

Wirtschaftliche Zusammenarbeit

 

Was die wirtschaftliche Zusammenarbeit betrifft, so äußerte Herr Krichbaum besonderes Interesse an den laufenden Verhandlungen über das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Thailand. Er traf sich mit verschiedenen Akteuren aus dem öffentlichen und privaten Sektor sowie mit Vertretern zivilgesellschaftlicher Organisationen, um Einblicke in die Leitlinien, Vorbereitungen, Möglichkeiten und Herausforderungen für Handel und Investitionen zwischen Thailand und der EU zu gewinnen. Unter anderem traf Herr Krichbaum Schlüsselpersonen wie den Präsidenten der Deutschen Handelskammer (GTCC); Herrn Michael Welser den Geschäftsführer der GTCC; Herrn Dr. Roland Wein; und in Thailand ansässigen deutsche Unternehmer. Ihre Gespräche hoben die potenziellen Vorteile erfolgreicher Freihandelsverhandlungen, insbesondere im Hinblick auf die Senkung von Zöllen, die den Export erleichtern und die thailändische Wirtschaft anpassungsfähiger und widerstandsfähiger machen würde, hervor. Bezüglich Investitionen, würde der Beitritt Thailands zur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erhebliche Anpassungen erfordern, darunter auch Änderungen der Mindeststeuerpolitik. Dieser Wechsel würde sich auf die langfristigen Steuerbefreiungen auswirken. Diese werden derzeit angeboten, um neue ausländische Investitionen anzuziehen. Darüber hinaus gibt es auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor Probleme, insbesondere bei der Vermittlung von Fachkräften aus Thailand ins Ausland. Ein wesentliches Hindernis sind die eingeschränkten Englischkenntnisse der thailändischen Arbeitnehmer.

 

Zusätzlich nutzten Herr Krichbaum und seine Delegation die Gelegenheit, mit hochrangigen Beamten des thailändischen Handelsministeriums in Kontakt zu treten und sich über verschiedene Aspekte der wirtschaftlichen Zusammenarbeit auszutauschen. Bei den Gesprächen erhielt die Delegation Einblicke zur Lage der thailändischen Wirtschaft, die mit einem Überangebot an Arbeitskräften im Agrarsektor zu kämpfen hat. Trotz der beträchtlichen Menge dieser Arbeitskräfte bleibt ihr Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt des Landes unverhältnismäßig gering. Um diese Herausforderung zu bewältigen, hat die thailändische Regierung Pläne zur Verlagerung des Arbeitskräfteüberschusses in produktivere Produktionsbereiche vorgelegt. Die Strategie umfasst Initiativen zur Höherqualifizierung, Umschulung und Verstärkung von Berufsbildungsprogrammen, um qualifizierte Arbeitskräfte auszubilden. Darüber hinaus will die Regierung die Landwirte dabei unterstützen, sich an die sich entwickelnden globalen Lebensmitteltrends anzupassen, wie z. B. die Zunahme von pflanzlichen Produkten. Im Einklang mit der übergreifenden „Soft-Power“-Politik ist Thailand auch bestrebt, seine Kulturexporte durch das zukünftige Freihandelsabkommen zwischen der EU und Thailand zu fördern. Dabei unterstreicht Thailand das Engagement für internationale Standards und verpflichtet sich zur Einhaltung von Richtlinien, die die Rechte des geistigen Eigentums und Arbeitsrechte regeln. Die EU hat ihr Interesse an einer Lockerung der thailändischen Finanzvorschriften bekundet, insbesondere im Hinblick auf den Marktzugang für europäische Unternehmen, einschließlich Finanzinstitutionen wie Banken und Versicherungsunternehmen. Trotz der vielfältigen Herausforderungen behält Thailand seinen Status als wichtiger Akteur in Südostasien, der durch seine robuste Infrastruktur im Vergleich zu den Nachbarländern in der Region gestützt wird.

 

Herr Krichbaum und Herr Buchholz nahmen an einem Seminar mit dem Titel „Strengthening Economic Security: Europäische und Südostasiatische Perspektiven zur Bewältigung der neuen Normalität in globalen Lieferketten“ teil. Das Seminar beinhaltete Beiträge von Frau Dr. Sineenat Sermcheep, Dozentin an der Wirtschaftsfakultät der Chulalongkorn Universität, und Frau Dr. Thanyaporn Krichtitayawuth, der Geschäftsführerin des UN-Global Compact Netzwerks in Thailand. Das Seminar betrachtete die erheblichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine, die sich auf die Widerstandsfähigkeit der globalen Lieferketten auswirken. Als Reaktion darauf erkennen europäische Länder die Notwendigkeit an, ihr Netzwerk von Wirtschaftspartnern zu erweitern, um die Abhängigkeit von einzelnen Ländern, insbesondere von China, zu verringern. Deutschland plädiere für einen diversifizierten Ansatz, um die Risiken für die wirtschaftliche Sicherheit zu mindern, und betone das Potenzial des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Thailand zur Förderung einer größeren wirtschaftlichen Autonomie und Stabilität für beide Länder inmitten der eskalierenden globalen Spannungen. Gleichzeitig erkenne Thailand sowohl die Vorteile als auch die Nachteile des Fortschritts der ASEAN im Bereich des Lieferkettenmanagements an. Das Land sei sich der Konsequenzen bewusst, die sich aus der Verringerung der Abhängigkeit von China und den allgemeinen Auswirkungen der Globalisierung auf seine Wirtschaft ergeben. Die Redner betonten die Notwendigkeit eines bedachten Übergangs zu nachhaltigen Praktiken, um die Integrität der Lieferketten zu wahren. Einige schlugen vor, die Massenproduktion billiger Waren zu reduzieren, da diese negative Auswirkungen auf die Umwelt habe und zur Aufrechterhaltung von Niedriglohnbeschäftigung beitrage, die das Land in einen Teufelskreis der Armut stürzen könne. (Den vollständigen Bericht über die Veranstaltung können Sie hier lesen).

 

Die Herausforderungen der thailändischen Politik im globalen Kontext

 

Während ihres Besuchs im Außenministerium führten Herr Krichbaum und seine Delegation Gespräche mit Herrn Sihasak Phuangketkeow, dem stellvertretenden Außenminister, und erhielten dabei Einblicke in die aktuelle politische Landschaft Thailands. Sie erfuhren, dass sich die Amtszeit der aktuellen 250 Senatoren, die 2019 begann, dem Ende zuneigt und dass im Juni 2024 Wahlen zur Neubesetzung von 200 Senatoren mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen anstehen. Der neue Senat wird nicht mehr gemeinsam mit dem Parlament über den Premierminister abstimmen. Der Vizeminister unterstrich die Rückkehr Thailands zu mehr demokratischen Grundsätzen unter der Regierung von Premierminister Srettha Thavisin. Im Hinblick auf die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Thailand betonte der Minister seinen Wunsch nach einer gleichberechtigten partnerschaftlichen Behandlung durch die EU, nicht nur für Thailand, sondern auch für andere ASEAN-Staaten. Es herrschte Optimismus hinsichtlich eines raschen Abschlusses der Verhandlungen, von denen ein für Thailand, Deutschland und die EU günstiges Ergebnis erwartet wird. Der Vizeminister betonte die wachsende Bedeutung Südostasiens in der Diversifizierung der globalen Lieferketten und hob die potenziellen Vorteile des Freihandelsabkommens hervor. Darüber hinaus wurden in den Gesprächen gemeinsame Anliegen angesprochen, darunter der russische Krieg gegen die Ukraine und der anhaltende Konflikt zwischen Israel und der Hamas.

 

Bei dem Treffen mit Vertretern des parlamentarischen Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten ging es vor allem um die Zuständigkeiten des Ausschusses und die laufenden Verhandlungen über das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Thailand. Dabei wurde die Notwendigkeit koordinierter Anstrengungen zwischen den zuständigen Ministerien und Behörden betont, um sicherzustellen, dass die Ziele des Abkommens erreicht werden. Darüber hinaus tauschte die Gruppe ihre Ansichten zur Energiepolitik aus, wobei der Schwerpunkt auf erneuerbaren und sauberen Energien lag, deren Verbrauch in Thailand derzeit relativ gering ist. Angesichts der Abhängigkeit des Landes von Erdgas aus Myanmar für die Inlandsversorgung haben die jüngsten politischen Unruhen in Myanmar Thailand dazu veranlasst, nach alternativen Quellen wie Kambodscha zu suchen. Zum Abschluss des Treffens berieten beide Parteien über die mögliche Umsetzung verschiedener Vorzeigeinitiativen der Regierung, wobei sie sich des damit verbundenen erheblichen Haushaltsbedarfs bewusst waren.

 

Herr Krichbaum und seine Delegation sprachen auch mit Vertretern der Zivilgesellschaft über die Entwicklungen und Bedenken im Zusammenhang mit dem undeutlichen Bewerbungsverfahren für die bevorstehenden Senatorenwahlen und den Verfahren zur Vorstellung der Kandidaten gemäß dem Wahlgesetz. Sie befassten sich auch mit dem Wahlmanagement auf Bezirks-, Regional- und Landesebene. Weitere Themen waren der Stand der Menschenrechte unter der neuen Regierung, das Vorgehen des Verfassungsgerichts in Bezug auf die mögliche Auflösung der Move Forward Party sowie rechtliche Fragen wie das Gesetz zum Schutz personenbezogener Daten (Personal Data Protection Act, PDPA), Arbeitsgesetze, Vorschriften für öffentliche Versorgungsbetriebe und Bauaufsicht. Die Diskussionen erstreckten sich auch auf Themen, die für die wirtschaftliche Entwicklung der lokalen Gemeinschaften relevant sind. Dabei lag der Schwerpunkt auf modernen landwirtschaftlichen Technologien, die auf die alternde Bevölkerung Thailands zugeschnitten sind.

 

Stärkung von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Bürgerbeteiligung

 

Herr Krichbaum und Herr Buchholz hatten die Gelegenheit, Herrn Dr. Pichet Chuamuangphan, dem zweiten stellvertretenden Sprecher des Repräsentantenhauses, einen Besuch abzustatten. Ihr Gespräch umfasste verschiedene Themen, darunter das Engagement junger Menschen in der Politik, die Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung und Bildung, Tourismus, Handel, Investitionen und die Rolle der Legislative bei der Erleichterung von Freihandelsverhandlungen. Dieser Austausch unterstreicht die laufenden Bemühungen zur Stärkung der bilateralen Beziehungen zwischen Thailand und Deutschland und zur Vertiefung des gegenseitigen Verständnisses. Darüber hinaus hatten Herr Krichbaum und seine Delegation die Möglichkeit, den Plenarsaal des Repräsentantenhauses zu besuchen und Einblicke in den Abstimmungsprozess und die Abstimmung im Parlament zu gewinnen.

 

Zusätzlich zu ihrem Besuch führten Herr Krichbaum und Herr Buchholz eine Dinner-Diskussion mit mehreren Mitgliedern des thailändischen Parlaments: MP Chaturon Chaisang, ehemaliger Bildungs- und Justizminister; MP Titima Chaisang, Präsidentin der Thailand-Germany Parliamentarians Friendship Group; und MP Sasinan Thamnithinan, Erster Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Recht, Justiz und Menschenrechte. Während des Gesprächs tauschten sich die Abgeordneten über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der parlamentarischen Verfahren in beiden Ländern aus. Sie diskutierten unter anderem über die Tagesordnungen der Parlamentssitzungen, die Aufteilung der Arbeitszeit, um die Pflichten im Parlament und in den jeweiligen Wahlkreisen auszugleichen, die Unterschiede in der Debattenkultur zwischen jüngeren und älteren Abgeordneten und die Zuweisung von Bildungsbudgets

 

Zum Abschluss des Besuchs sprach der Abgeordnete Krichbaum mit Lehrern und Schülern der RIS Swiss Section Deutschsprachige Schule Bangkok und hielt einen kurzen Vortrag in deutscher Sprache über die Rolle der Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Der Vortrag behandelte auch verschiedene Themen im Zusammenhang mit der deutschen politischen Landschaft und der Politik im Rahmen der EU und hob die Demokratie als Instrument zur Förderung der Chancengleichheit und des gesellschaftlichen Fortschritts hervor. Der größte Teil des Treffens in der Schule war der Beantwortung der von den Schülern vorbereiteten Fragen gewidmet. Herr Krichbaum antwortete mit Beispielen aus Deutschland, darunter Mechanismen zur Förderung der sozialen Mobilität und des gleichberechtigten Zugangs zur Hochschulbildung ohne unnötige finanzielle Belastungen für die Studierenden. Darüber hinaus ging er auf den breiteren Kontext der Weltpolitik ein und informierte über die aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Herr Krichbaum ermutigte die jungen Studierenden, ihre beruflichen Ziele zu verfolgen.

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Dr. Céline-Agathe Caro

Dr

Leiterin des Auslandsbüros Thailand

Celine.Caro@kas.de +66 (0) 2 714 1207 +66 2 714 1307

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