In den letzten Jahren hat sich mit dem „Indo-Pazifik“ eine neue geopolitische Idee entwickelt, die als Reaktion auf eine erstarkende chinesische Außenpolitik gesehen werden kann. Inzwischen löst der Begriff Indo-Pazifik den bislang geläufigen Terminus Asien-Pazifik in einigen Debatten ab und verschiebt damit nicht nur einen geographischen Fokus, sondern auch ordnungs- und sicherheitspolitische Vorstellungen.
In einer neuen Studie setzt die Stiftung Wissenschaft und Politik die verschiedenen Konzeptionen des Indo-Pazifiks zueinander ins Verhältnis. Australien, Indien, Japan, die USA und ASEAN haben jeweils eigene Konstrukte entworfen, die sich in ihren Formulierungen und geographischen Ausmaßen erheblich unterscheiden. China sieht in diesen Konzepten eine gezielte Eindämmung seiner Interessen. Frankreich ist bisher das einzige europäische Land, das eine offizielle Strategie zum Indo-Pazifik vorgelegt hat. Die Studie legt verschiedene Handlungsoptionen für die europäische Außenpolitik dar, um sich dieser Debatte zu stellen und ihre wirtschaftlichen, sicherheitspolitischen und ordnungspolitischen Interessen klar abzugrenzen.
Die verlinkte Studie gibt die Meinung der Autoren wieder und stellt nicht die Auffassung der Konrad-Adenauer-Stiftung dar.
Link zur Studie:
https://www.swp-berlin.org/fileadmin/contents/products/studien/2020S09_indopazifik.pdf