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Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Maria Böhmer, MdB (CDU) hat gefordert, beim Ausbau der Kinderbetreuung die qualifizierte Ausbildung der Erzieherinnen nicht zu vernachlässigen. „Es ist wichtig, nach der quantitativen Diskussion den Blick auf die Qualität zu lenken“, sagte Böhmer am Montag auf einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin.
Neben einer Anpassung der Qualifikation an veränderte Herausforderungen müssten Auf-stiegsmöglichkeiten geschaffen werden, so Böhmer. „Eine Erzieherin bleibt heute Erzieherin ihr Leben lang“, sagte die Staatsministerin. Auch der Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung, Wilhelm Staudacher, wies auf die Bedeutung der Ausbildungsqualität hin, fügte aber hinzu: „Die Lösung ist nicht, die Ausbildung zu akademisieren. Die Fachhochschule löst jedenfalls allein nicht das Problem. Stattdessen muss der Beruf der Erzieherin attraktiver werden.“
Die Konrad-Adenauer-Stiftung hatte sechs familienfreundliche gesellschaftliche Initia-tiven im Rahmen ihres 2006 veröffentlichten Familienreports „Best-Practise-Modelle zur Stärkung von Kindern und Eltern“ ausgezeichnet und die Initiatoren nach Berlin eingeladen. Staudacher wies auf die Bedeutung der Projekte hin: „In einer Gesellschaft, in der sich so viel verändert, reagiert der Staat mit seinen Instrumentarien relativ träge. Aus der Gesellschaft heraus und aus den Kommunen heraus müssen Leuchttürme entstehen, die anderen Mut geben und zum Nachmachen anspornen.“
Als ein Beispiel für solches Engagement hatte die Stiftung unter anderem das Projekt „Proki-ta“ aus dem Rhein-Kreis-Neuss eingeladen, in dem Kindertagesstätten und das Gesundheitsamt zusammenarbeiten, um Ernährungs- und Entwicklungsdefizite frühzeitig zu erkennen und die Eltern zu beraten. Beate Klapdor-Volmar vom Gesundheitsamt betonte den Erfolg ihrer Arbeit: „Die Eltern sind stolz, wenn sie nach einem Jahr zeigen können, wie gut sich ihre Kinder entwickelt haben.“
Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Friedrich-Ebert-Hauptschule im rheinland-pfälzischen Frankenthal. Die Schule in einem sozialen Brennpunkt mit vielen ausländischen und Aus-siedler-Familien hat Gewalt gegen Personen und Gegenstände vollständig abgebaut und ein Klima des Vertrauens geschaffen. Heidrun Kohl, Koordinatorin der Schulsozialarbeit an der Friedrich-Ebert-Schule setzt dabei auf bewusste Konfrontation: „Diese Jungs benutzen das Opfer als Tankstelle für ihr Selbstbewusstsein. Wir setzen hier sehr früh Grenzen. Die müs-sen sich mit ihren Taten auseinandersetzen. In dem Moment, wo die ihre Tat reflektieren, geht das nicht mehr mit der Gewalt.“
Aus der Schilderung der Erzieherinnen, Sozialarbeiter, Lehrer, Politiker und Kinderärzte entstand eine intensive Diskussion. Ulrike Krommes, Leiterin des ebenfalls ausgezeichneten Kindergartens „Guter Hirte“ im bayerischen Babenhausen, entgegnete auf den Hinweis der Staatsministerin Maria Böhmer, eine bessere Ausbildung sei nötig, mit dem Hinweis, es bedürfe auch einer angemessenen Bezahlung. Christoph Kannengießer, stellvertretender Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung, wies darauf hin, besser qualifizierte Kräfte auch an den richtigen Stellen einzusetzen. „Die besten Lehrer müssen dort hin, wo sie am nötigsten gebraucht werden“, sagte Kannengießer, „also nach Neukölln oder in den Wedding.“
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