Έκθεση
Λεπτομέρειες
Anfang Juli 1989 begannen in den Schulen der DDR die
zweimonatigen Sommerferien. Zu diesem Zeitpunkt
machten sich mehr als 200.000 DDR-Bürger
auf den Weg
nach Ungarn, um dort ihren Urlaub zu verbringen. Viele waren aber auf der Suche
nach einer Gelegenheit zu flüchten. Denn während die Staats-und
Parteiführung die Parole
»Weiter so« propagierte und das Volk auf den 40. Jahrestag der Gründung der DDR
einschwor, hatten im »sozialistischen Bruderland« am 2. Mai ungarische Grenztruppen
damit begonnen, die Grenzanlagen zu Österreich abzubauen.
Mitte Juni 1989 entwickelten Oppositionelle als Reaktion auf die Zunahme der
ungarnstämmigen Flüchtlinge aus Rumänien in der ostungarischen Stadt Debrecen die Idee zu einem
Paneuropäischen Picknick an der Österreichischen Grenze. Im Verlauf des Picknicks sollten die Teilnehmer den
Grenzstreifen überschreiten. Der Abgeordnete des europäischen Parlamentes und Vorsitzende
der Internationalen Paneuropa Union, Otto von Habsburg, sagte seine Schirmherrschaft zu. Als
Förderer der demokratischen Umwandlung in Ungarn konnte Staatsminister Imre Pozsgay als weiterer
Schirmherr für das Picknick gewonnen werden.
Nahe der Stadt Sopron kam es am 19. August zu einer symbolischen Grenzöffnung zwischen Ungarn
und Österreich in deren Verlauf über 600 DDR-Flüchtlinge
über die Grenze gelangten – eine Folge des
Paneuropäischen Picknicks, das ungarische Oppositionelle initiiert hatten.
Das Picknick hätte leicht zu einem tragischen Ereignis
werden können, aber der Grenzdurchbruch verlief friedlich,
und der Test gelang. Die Sowjetunion schwieg, ihre Truppen in Ungarn rührten sich nicht.
Der friedliche Verlauf dieser Grenzöffnung in Sopron ist neben den verantwortlichen
Organisatoren des Paneuropäischen Picknicks vor allem dem mutigen und couragierten
Verhalten der Grenzwächter bzw. Grenzsoldaten zu verdanken.
Darin gleichen die Ereignisse denen der Maueröffnung am Abend des 9. November 1989 auf der
Bösebrücke im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg. Das Ereignis vom 19. August 1989 hatte eine große,
beschleunigende Wirkung für den Fall des Eisernen Vorhangs und das Ende des Kalten Krieges.
Die Ausstellung stellt das Paneuropäische Picknick in den Kontext der Entwicklungen Ende der 1980er
Jahre in Osteuropa und beschreibt den Beitrag Ungarns in diesem Prozess.
Wer waren die Organisatoren des Treffens nahe Sopron und wie verhielt sich die ungarische Staatsführung?
Wie kam es dazu, dass es an diesem Tag gleichzeitig Hunderten DDR-Bürgern
gelang, in Sopron
über die Grenze nach Österreich zu fliehen, und welche Folgen hatte dieses Ereignis für den weiteren
Verlauf bis zum Fall der Berliner Mauer am 9. November?
In Filmportraits berichten Initiatoren des Paneuropäischen Picknicks, verantwortliche ungarische Politiker,
Grenzbeamte und Flüchtlinge über die damaligen Ereignisse. Weiterhin werden die Auswir
kungen des Picknicks auf die DDR am Vorabend der friedlichen Revolution beschrieben. Abschließend
zitiert die Ausstellung Beispiele, in welcher Weise die Ereignisse im Sommer und Herbst 1989 in Ungarn
heute Gegenstand der Erinnerung in Ungarn und Deutschland sind.
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