Φόρουμ
Λεπτομέρειες
Wissen und Bildung sind voneinander grundlegend verschieden. Während es beim Wissen um Kenntnisse von Inhalten geht, bezeichnet Bildung das Verstehen derselben. Die Daten unserer Welterkenntnis bedürfen der Bewertung und Einordnung in den Lebenszusammenhang.
Aber wie kommt es überhaupt, dass man versteht, wenn Verstehen immer schon ein Verstandenhaben ist? Diese Frage stellt sich insbesondere hinsichtlich der historischen Bildung. Weshalb soll man wissen wollen, woher man kommt und wohin man geht? Ist es nicht einfacher und zielführender, den Naturwissenschaften zu vertrauen und die Welt zu beschreiben, wie sie ist? Wozu braucht es Geschichte, Kultur und Religion?
Da die ideologischen Auseinandersetzungen der Gegenwart in die Vergangenheit übertragen werden, um die Zukunft zu gestalten, ist Geschichte immer eine Siegergeschichte. Man will sich nachträglich vergewissern, auf der richtigen Seite gestanden zu haben. Auch aus diesem Grund scheinen Sozialismusutopie und wissenschaftlicher Atheismus dreißig Jahre nach der Friedlichen Revolution erneut an Attraktivität zu gewinnen, werden deren Intentionen schließlich überwiegend positiv bewertet, wie aktuelle Entwicklungen zu zeigen scheinen. Nur: Was bleibt, wenn wir die sozialistische Grundidee, den Glauben an die absolute Gleichheit aller Menschen unserem Handeln zugrunde legen?
Die Tagung „Mut zur Bildung“ ist ein Plädoyer gegen die Vereindeutigung der Welt und einer instrumentellen Verwendung des Wissens. Sie ist ein Bekenntnis zu Pluralität und Zukunftsoffenheit, die Ausgangspunkte individueller Freiheit und damit Grundpfeiler unserer Demokratie sind.
Wir freuen uns darüber, diese und weitere Fragen mit Ihnen zu diskutieren.
Anmeldung
Die Teilnahme ist online via Zoom mit einem Teilnahmebeitrag von 25€ möglich. Der Anmeldeschluss endet am 05. Juli. Angemeldete Teilnehmer erhalten Ihre Zugangsdaten in der Regel am Vormittag des Veranstaltungstages.
πρόγραμμα
Donnerstag, 08.07.
Mut zur Bildung
19.00 Uhr Begrüßung, Einführung und Vorstellung der Teilnehmer
Dr. Joachim Klose, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
20.00 Uhr Bildung statt Ideologisierung
Prof. Dr. Patrick Deneen, Department of Political Science, University of Notre Dame
Wer ist ein gebildeter Mensch
Prof. Dr. Markus Gabriel, Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit und Gegenwart, Universität Bonn
Freitag, 09.07.
Naturwissenschaftliche Bildung
09.00 Uhr Vom Wissen der Wirklichkeit
Prof. Dr. Ernst Peter Fischer, Professor für Wissenschaftsgeschichte, Universität Heidelberg
Prof. Dr. Rémi Brague, Guardini-Lehrstuhl für Philosophie, LMU München sowie Université Panthéon-Sorbonne Paris
10.30 Uhr Pause
11.30 Uhr Bildung statt Wissen. Die Grenzen der Naturwissenschaften
Prof. Dr. Walter Schweidler, Lehrstuhl für Philosophie, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Prof. Dr. Oliver Davies, Professor of Christian Doctrine, Kings College London
12.30 Uhr Pause
Historische Bildung
14.30 Uhr Wozu braucht es historische Bildung?
Prof. Dr. Peter Hoeres, Lehrstuhl für Neueste Geschichte, Universität Würzburg
Prof. Dr. Peter Brandt, Professor für Neuere Geschichte, Fernuniversität Hagen
16.00 Uhr Pause
16.30 Uhr Vergessen, Verdrängen oder Vergegenwärtigen
Prof. Dr. Rochus Leonhardt, Lehrstuhl für Systematische Theologie, Universität Leipzig
Prof. Dr. Wolfgang Reinhard, Professor für Neuere Deutsche und Europäische Geschichte, Universität Freiburg
18.00 Uhr Pause
20.00 Uhr Bildung statt Wissen
Prof. Dr. Leo J. O'Donovan SJ (online zugeschaltet), Theologe, ehemaliger Präsident der Georgetown-Universität
Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, Institut für Erziehungswissenschaften, Humboldt-Universität Berlin
Prof. Dr. Dr. h.c. Winfried Böhm, Vorstand des Instituts für Pädagogik, Universität Würzburg
Samstag, 10.07.
Politische Bildung
09.00 Uhr Was politische Bildung leistet
Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen
Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig, Professur für Politische Theorie, Universität Passau
10.00 Uhr Pause
10.30 Uhr Bildung im Zeitalter von Digitalisierung und Globalisierung
Prof. Dr. Beate Neuss, Professur für Internationale Poltik, TU Chemnitz
Prof. Dr. Markus Rothhaar, Professur für Ethik und politische Philosophie, Universidade Federal do Ceará, Fortaleza, Brasilien
Kulturelle Bildung
14.30 Uhr Kultur und Ritus. Vom Wissen um Dauer und Endlichkeit
Martin Mosebach, Schriftsteller, Frankfurt am Main
Prof. Dr. Jascha Nemtsov, Pianist und Musikwissenschaftler, Abraham Geiger Kolleg Potsdam und Hochschule für Musik Weimar
16.00 Uhr Pause
16.30 Uhr Land ohne Bilder?
Prof. Dr. Jürgen Müller, Professor für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte, TU Dresden
Sibylle Lewitscharoff, Schriftstellerin, Berlin
18.00 Uhr Pause
19.30 Uhr Streitkultur? - Das Ende zum Historikerstreit
Prof. Dr. Hermann Lübbe, Philosoph, Steuerberg
Prof. Dr. Michael Stürmer, Historiker und Journalist (DIE WELT), Berlin
Prof. Dr. Jörg Baberowski, Institut für Geschichte Osteuropas, Humboldt-Universität Berlin
Sonntag, 11.07.
Religiöse Bildung
09.00 Uhr Können wir auf religiöse Bildung verzichten?
Prof. Dr. Wolfgang Gantke, Professur für Religionswissenschaft, Universität Frankfurt
Prof. Dr. Dr. Holger Zaborowski, Institut für Philosophie, Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Erfurt
10.30 Uhr Pause
12.00 Uhr Abschlussplenum