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Ralf Altenhof, Leiter des Politischen Bildungsforums Bremen, gab einen einführenden Blick in Liszts „italienische Wanderjahre“, in denen er sich von den großen Künstlern der Renaissance inspirieren ließ. Michelangelo, Raffael, Dante und Petrarca übten einen großen Einfluss auf sein musikalisches Schaffen aus. Doch die Italienreise habe die Musikgeschichte auch in anderer Weise beeinflusst, so Altenhof: In Bellagio am Comer See wurde Liszts Tochter Cosima geboren, die zweite Ehefrau von Richard Wagner.
Von Frankreich aus ging es durch Venedig, Luccia, Mailand, Florenz und Rom, zeichnete Manfred Dahlke die Stationen von Liszts „Reise der Pilgerschaft“ mit der französischen Gräfin Marie d´Agoult nach. In den Kompositionen, die auf dieser Reise entstanden, habe er seine Eindrücke der Dichtung und Kunst der Renaissance verarbeitet und seinen romantischen Träumereien Ausdruck verliehen: Es sei eine „Hommage an die großen Künstler“ entstanden, sagte Dahlke.
Die musikalische Nachzeichnung von Liszts Italienreise durch Prof. Hofer begann mit dem „Sposalizio“, benannt nach einem Gemälde Raffaels, welches die Vermählung Marias mit Joseph von Nazareth zeigt. Liszt habe es geschafft, das himmlische des Gemäldes in Töne zu fassen. In Florenz, der „geistigen Metropole Italiens“ erblickte Liszt eine Statue von Lorenzo de Medici, deren sinnender Gesichtsausdruck ihn zu seinem Werk „Il Penseroso“ („Der Sinnende“) inspirierte. Das Klavierstück verdeutliche „das unentwegte Wandern der Gedanken“, beschrieb Manfred Dahlke die Komposition.
Den ausführlichsten Teil des Abends nahmen die Vertonungen der Sonette Petracas ein, in denen dieser verschiedene Aspekte seiner unerwiderten Liebe zur „schönen Laura“ verarbeitete. Diese Sonette habe Franz Liszt in „ergreifender Weise“ vertont, so Dahlke. Insbesondere das „zerrissene Ende“ des „Sonetto 104 del Petrarca“ und den „wundervollen Schlussteil“ des „Sonetto 123 del Petrarca“ hob er hervor. Mit dem Stück „Après une lecture de Dante“ endete schließlich der Dialog. Das Werk Liszts sei eine „musikalische Reflektion“, eine „klaviristische Nachdichtung“ von Dante Alighieris „Göttlicher Komödie“, erfuhren die Zuhörer vom Philologen Dahlke, der die Vielfalt von Liszts Interpretation hervorhob.
Letzteres zeigte auch, vor welcher Herausforderung Prof. Hofer, der Pianist des Abends, stand. Dessen Klavierspiel beeindruckte die Gäste der Konrad-Adenauer-Stiftung umso mehr.
In seinem Schlusswort sprach Ralf Altenhof von einem „herrlichen Abend“ für alle Anwesenden, worauf diese ein letztes Mal die Leistungen von Peter-Jürgen Hofer und Manfred Dahlke mit großem Applaus würdigten.
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