Ein Höhepunkt des ersten Tages war das Rededuell zwischen Ron Nehring für die Republikaner und John Hurson für die Demokraten. Knapp vier Wochen vor dem Wahltermin am 6. November zeigten sich beide vor einer eigens eingerichteten Kulisse in der Akademie der Stiftung vor rund 150 Zuhörern angriffslustig und zuversichtlich, dass „ihr“ Lager die Wahl gewinnen wird.
Inhaltlicher Schwerpunkt der Debatte war das Thema Wirtschaft. Nehring warf Amtsinhaber Obama vor, dieser beschönige die aktuelle Situation. Die Wirtschaft sei in Wahrheit viel schwächer, als Obama es versuche darzustellen. In Wahrheit hätten sich in seiner Amtszeit die Dinge verschlimmert. „Die Amerikaner fürchten angesichts der enormen Verschuldung der USA um die Zukunft ihrer Kinder“, so Nehring. Die Angst vor einem Abstieg greife um sich. Hurson konterte, die Wirtschaft sei dabei, sich langsam zu erholen. Obama habe von der republikanischen Vorgängerregierung ein „schweres Erbe“ angetreten. Er bat um Geduld, um mit einer Politik, die „die Reichen immer reicher mache“, aufzuräumen. Auch wenn Hurson einen steigenden Optimismus im Land verspüre, liege noch ein „langer Weg vor uns“.
Ein weiteres Debattenthema war die Außenpolitik, auch wenn Nehring hierin den Versuch der Demokraten sieht, von den innenpolitischen Problemen abzulenken. „Das Internationale ist angesichts der wirtschaftlichen Situation völlig nebensächlich“, so Nehring. Hurson erinnerte an die Erfolge Obamas etwa bei der Terrorismusbekämpfung mit der der Liquidierung Osama bin Ladens. Für ihn Beleg dafür, dass die Wähler sich entscheiden müssten zwischen „jemanden, der sich mit den Dingen auskennt oder jemanden, der in Europa einen wenig überzeugenden Auftritt hingelegt habe“, so Hurson in Anspielung an Romneys Visite Ende Juli 2012 nach London und Polen, die Kommentatoren als „Blamage“ bewertet hatten.
Spannende Einblicke gewährten beide Redner in die weiteren Planungen der Kampagnen von Republikanern und Demokraten. Es komme jetzt darauf an, die letzten vier bis sechs Prozent Unentschlossenen zu mobilisieren. Zentrale Instrumente dazu würden dazu das sogenannte Canvassing, also der Haustürbesuch, und „negative campaigning“. Auch der Rückgriff auf die sozialen Netzwerke im Internet soll noch einmal verstärkt werden. „Hier haben die Republikaner ihre Lektion von 2008 gelernt“, so Nehring.
Die Konferenz wurde am Montag, 15. Oktober, fortgesetzt. Links zu Berichten und Bildern der weiteren Panels finden Sie auf dieser Seite in der grünen Box rechts.
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