Die Ursachen dafür sind vielfältig und müssen im ureigenen Interesse bekämpft werden, waren sich Bundestagspräsident Professor Norbert Lammert, der ehemalige Daimler-Manager Manfred Gentz und der Wirtschaftswissenschaftler Professor André Habisch bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung zusammen mit der Norbert Lammert Stiftung einig. Denn hat ein Unternehmen erst einmal ein schlechtes Image, drohen Steuereinnahmen wegzubrechen und der Abbau von Stellen. Schlussendlich geht das schlechte Image also zulasten der Allgemeinheit. „Wir müssen aktiv etwas tun, damit klar wird, dass der Nutzen der Wirtschaft größer ist als ihr Schaden, der mit ihr verbunden sein kann“, so Gentz. Durch Auftreten und Verhalten müssten Wirtschaftsvertreter zukünftig wieder stärker transportieren, dass man sich dem Gemeinwohl verpflichtet fühlt.
Vor allem die undurchschaubaren Finanzgeschäfte sind in jüngster Vergangenheit öffentlich immer wieder scharf kritisiert worden. Und auch Lammert sieht in ihnen ein Hauptübel, das es zu bekämpfen gilt, will die Wirtschaft ihr Image aufpolieren. Mittlerweile sei die sogenannte virtuelle Wirtschaft deutlich größer als die Realwirtschaft. Vor dreißig Jahren stand das Umsatzverhältnis der Realwirtschaft zum Kapitalmarkt noch bei 20:3. Inzwischen habe es sich auf ein Verhältnis 60:600 zugunsten der virtuellen Wirtschaft verschoben. Die eigentlichen Geschäfte würden heute am Computer stattfinden und seien nicht mehr nachvollziehbar. Wenn sich in der Folge bei den Menschen ein gewisses Unbehagen darüber einstelle, ob das alles noch mit rechten Dingen zugehe, dann sei das für ihn durchaus plausibel. Lammert sprach sich in diesem Zusammenhang daher auch für eine Re-Deregulierung der Finanzmärkte aus und würde sogar ein Verbot bestimmter Finanzprodukte begrüßen. Vielleicht kann bereits allein schon eine Debatte darüber dabei helfen, das Image der Wirtschaft aufzupolieren.
Laut Gentz ist darüber hinaus auch eine veränderte Arbeit mit und in den Medien notwendig. Die Darstellung von Wirtschaftsvertretern und ihrer Arbeit sei oft verallgemeinernd und unzureichend. Es würde ohne tiefe Recherche nur über Misserfolge berichtet. An ihrem miesen Bild seien sie aber auch selber Schuld. Wirtschaftsvertreter machten eine schlechte PR. Sie würden sich zu wenig Zeit für Interviews nehmen und zu wenig Selbstbewusstsein an den Tag legen, sich öffentlich zu exponieren. „Sich Vorurteilen zu stellen und vorgeprägten Schlussfolgerungen zu widersprechen ist keine geliebte Rolle“, so Gentz. Er ermunterte gerade Vertreter aus dem Mittelstand stärker in die Medien zu treten, um deutlich zu machen, dass sie integer seien und als Vorbild taugen.
Habisch ergänzte, dass sich viele Unternehmen noch nicht darauf eingestellt hätten, dass die globalen Märkte neue Regeln erfordern würden. Heute müsse die Ordnungsfunktion, die man wahrnehme, selber mit abgebildet werden. Andernfalls drohe die Gefahr, für das Verhalten von Zulieferern mit verantwortlich gemacht zu werden, etwa wenn minimale Standards wie in der Produktion von Kleidung nicht eingehalten werden würden. „Ich muss heute meine Verantwortung erklären können“, so Habisch.
Die Veranstaltung war bereits die vierte in der Reihe "Vom Glanz und Elend der Öffentlichen Rede", die in Kooperation mit der Norbert Lammert Stiftung stattfindet. Die Stiftung setzt sich u.a. für Erziehung und Bildung ein. Verlinkungen zu den Veranstaltungsbeiträgen der vergangenen Jahre finden Sie in der rechten Spalte.
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