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Das erste Panel richtete seinen Blick auf Europa und die vielfältigen Initiativen, die aus dem „Circular Economy Action Plan“ des European Green Deal resultieren. Prof. Dr. Christina Dornack, Direktorin des Instituts für Abfall- und Kreislaufwirtschaft an der TU Dresden, gab einen kompakten Überblick zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in Deutschland und erläuterte, dass die Kreislaufwirtschaft dabei helfe, den Primärressourcenverbrauch zu senken. Derzeit bräuchte die Menschheit rund 1,6 Erden , um den Ressourcenbedarf zu decken. Um diesem Problem entgegenzuwirken, stellte sie verschiedene Handlungsempfehlungen vor, beispielsweise die Herstellung der Kostenwahrheit über eine CO2-Bepreisung, eine umfassende Produktpolitik sowie eine Reduktion der Stoffströme. Dr. Claas Oehlmann, Geschäftsführer der BDI-Initiative Circular Economy, betonte, dass es auf europäischer Ebene bereits einige positive Entwicklungen in Bezug auf die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft gebe, aber die Herausforderung für die Mitgliedstaaten nicht übersehen werden dürfe. Er plädierte dafür, dass gemeinsame Spielregeln für unsere Produkte geschaffen werden, um aus den globalen Wertschöpfungsketten neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Danny Freymark MdA, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, nahm eine Einordnung aus Sicht der Berliner Landespolitik vor und konstatierte, dass viele Strategien noch nicht ausreichend in der lokalen Ebene angekommen seien. Er appellierte an die politisch-moralische Verpflichtung und die besondere Verantwortung, die jeder Einzelne für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft haben.
Im zweiten Panel stand Lateinamerika im Fokus der Diskussionsteilnehmerinnen und Diskussionsteilnehmer. Adriana Zacarias, Leiterin und globale Koordinatorin der Initiative „Global Opportunities for Sustainable Goals“ des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, stellte in ihrem Vortrag die „Coalición de Economía Circular“ vor. Hierbei handelt es sich um eine länderübergreifende Dialogplattform in Lateinamerika, die die Zusammenarbeit zwischen Ministerien, verschiedenen Sektoren und Interessengruppen intensiviert sowie das Wissen über die Potenzialen der Kreislaufwirtschaft verbessert. Das Regionalprogramm Energiesicherheit und Klimawandel (EKLA) der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. gehört der „Coalición de Economía Circular“ als strategischer Partner an. Der Exekutivdirektor des Centro Tecnológico de Economía Circular de la Macrozona Norte, Andreé Henríquez, erläuterte, dass Lateinamerika eine besonders hohe biologische Vielfalt aufweise, die geschützt werden müsse. Die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft sei nicht nur eine technische, sondern auch eine politische Frage. Martín Llaryora, Bürgermeister der Stadt Córdoba, beschrieb die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in seiner Stadt und plädierte für eine pragmatische Vision. Luis Martínez, geschäftsführender Direktor des Lateinamerikanischen Zentrums für die Beziehungen zu Europa (CELARE) erläuterte, dass die verschiedenen Staaten Lateinamerikas in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft unterschiedlich motiviert sind. Um die Kreislaufwirtschaft in Lateinamerika als Ganzem voranzubringen, seien mehr Koordinierung und Kooperation erforderlich.
Zusammengefasst hat die Veranstaltung die Potenziale der Kreislaufwirtschaft sowohl in Europa als auch in Lateinamerika aufgezeigt. Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Transformation zur Kreislaufwirtschaft nur global erreichbar ist. Vor diesem Hintergrund kann die Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen beiden Kontinenten einen wichtigen Beitrag für eine erfolgreiche Transformation hin zu einer zirkulären Wirtschaft leisten.
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