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Memorial - Das Gedächtnis Russlands

Menschenrechte: nachgefragt - Der Interviewpodcast

mit Uta Gerlant, MEMORIAL Deutschland

Interview mit Uta Gerlant, Mitgründerin MEMORIAL Deutschland

Am 7. Oktober 2022 verkündete das Nobelkomitee für den Friedensnobelpreis drei Preisträger: der inhaftierte belarussische Menschenrechtsaktivist Ales Bjaljazki, das „Zentrum für bürgerliche Freiheiten“ in der Ukraine und die russische Menschenrechtsorganisation MEMORIAL. Der Preis wurde den Preisträgern für ihren Kampf gegen die Verletzung bürgerlicher Rechte zu gleichen Teilen zuerkannt.

Wir haben mit der Osteuropa-Historikerin Uta Gerlant, Mitgründerin von MEMORIAL Deutschland, gesprochen: über die Geschichte von MEMORIAL International und den 1993 gegründeten deutschen Ableger, über wichtige Wegbegleiter und darüber, was MEMORIAL in seiner fünfunddreißigjährigen Geschichte erreicht hat.

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Oliver Ernst

Am Tag der Bekanntgabe der Verleihung des Friedensnobelpreises an MEMORIAL fand in Moskau ein Prozess statt: Nach dem endgültigen Verbot von MEMORIAL am 28. Februar 2022 wollte die Organisation seine Räumlichkeiten dem Wissenschaftlichen Zentrum für Information und Aufklärung überschreiben. Dies wurde am 7. Oktober 2022 von einem Moskauer Bezirksgericht abgelehnt. MEMORIAL will in Revision gehen.

Trotz des Verbotes von MEMORIAL International in Russland arbeitet die Organisation weiter. Sie ist dezentral organisiert, eine Konföderation von mehr als 60 Organisationen. Ihre Mitstreiter arbeiten in Russland und in der Ukraine, in Deutschland, Tschechien, Frankreich oder Italien.

MEMORIAL International wurde 1992 in Russland gegründet. Die Ursprünge reichen bis in das Jahr 1987 zurück und sind eng mit dem Namen Andrej Sacharow verbunden. Sacharow war Atomphysiker und wurde in der Sowjetunion zum Dissidenten. Er setzte sich öffentlich für die Menschenrechte in der Sowjetunion ein und erhielt 1975 den Friedennobelpreis. Zur Preisverleihung in Oslo durfte er nicht reisen. Den Preis nahm seine Frau Jelena Bonner entgegen. Sacharow wurde in seiner Heimat zum Staatsfeind erklärt und als Reaktion auf seine Kritik am Afghanistan-Einmarsch der sowjetischen Armee im Dezember 1979 in die Verbannung geschickt.

Erst unter Präsident Gorbatschow wurde er rehabilitiert.

Auf seiner Beerdigung am 18. Dezember 1989 bat seine Witwe Jelena Bonner den anwesenden Präsidenten Gorbatschow: „Registrieren Sie Memorial!“

 

Links:

Memorial International

www.memorial.de/index.php/ueber-memorial/memorial-international

 

Homepage Memorial Deutschland

www.memorial.de/

 

Friedensnobelpreis für Memorial

www.memorial.de/index.php/8046-friedensnobelpreis-fuer-memorial

 

Erklärung von Memorial zu den „Referenden“

www.memorial.de/index.php/8042-zentrum-zum-schutz-der-menschenrechte-memorial-erklaerung-zu-den-sogenannten-referenden

 

Erklärung zur beantragten Auflösung der Menschenrechtsorganisation Memorial

russlandverstehen.eu/menschenrechte-russland-memorial-gemeinsame-erklaerung/

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