Zweimal kämpfte Ney erfolgreich für die Rückkehr der Saar nach Deutschland: 1935 als Mitglied des Zentrums und 20 Jahre später als Vorsitzender der CDU Saar. Der mit der DPS und der SPD gegründete sogenannte Heimatbund siegte am 23. Oktober 1955 mit der „Nein-Parole“ bei der Abstimmung über das Europäische Saarstatut. Im Januar 1956 wurde Ney erster gewählter Ministerpräsident des Saarlands. Er geriet jedoch in Konflikt mit den Kräften in der CDU, die sich für eine Aussöhnung mit den politischen Gegnern aus dem Abstimmungskampf einsetzten. Im Verlauf dieser Auseinandersetzungen verlor er 1957 den Parteivorsitz und das Ministerpräsidentenamt an Hans Egon Reinert, gehörte dem Kabinett jedoch noch bis 1959 als Justizminister an. 1960 verzichtete Ney aus Protest gegen die Bonner Saarpolitik auf das Große Bundesverdienstkreuz; er verließ die CDU und gründete die „Christlich-Nationale Gemeinschaft“, die aber bedeutungslos blieb. Vor der Bundestagswahl am 28. September 1969 rief er in einem in den "Deutschen Nachrichten" abgedruckten Wahlaufruf dazu auf, die NPD zu wählen. Zehn Jahre später söhnte er sich allerdings in einem Gespräch mit Ministerpräsident Werner Zeyer wieder mit der CDU aus. Ney, der über eine große Rednergabe verfügte, war zwar zeitlebens wegen seiner Eigenwilligkeit umstritten, doch wird sein bedingungsloser Einsatz für die Wiedervereinigung des Saarlands mit Deutschland als historische Leistung allgemein gewürdigt.
Curriculum vitae
- vor 1914 und nach 1918 Jurastudium in Freiburg/Breisgau, München und Bonn
- 1924 Rechtsanwalt in Saarlouis
- 1946 Mitbegründer der Christlichen Volkspartei (CVP)
- 1952 Gründungsvorsitzender der CDU Saar
- 1955–1960 MdL Saarland
- 1956-57 Ministerpräsident
- 1957–1959 Justizminister