Bestandsbeschreibung
Der schriftliche Nachlass von Peter Hintze wird vom Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung (ACDP) im März 2017 übernommen. Die Unterlagen ermöglichen einen vertieften Einblick in die vielfältige politische Tätigkeit von Hintze seit 1990, als er im März auf der Bundestagung in Wuppertal als Nachfolger von Albrecht Martin den Vorsitz des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU übernimmt, im Oktober auf dem Vereinigungsparteitag in Hamburg in den Bundesvorstand der CDU Deutschlands gewählt wird und im Dezember bei der ersten freien gesamtdeutschen Parlamentswahl seit 1932 ein Mandat im Deutschen Bundestag erringt.
Der Bestand setzt sich aus folgenden Aktengruppen zusammen:
Persönliches: Bei den Unterlagen dieser Aktengruppe handelt es sich um die Terminkalender von Hintze, die mit einer Lücke für den Zeitraum von 1989 bis 1991 von 1985 bis 2013 überliefert sind, und personenbezogene Presseberichterstattung. Hinzu kommt ein Archivkarton mit Visitenkarten von Persönlichkeiten aus der Politik und der Wirtschaft sowie dem Kulturleben und der Wissenschaft. Darin spiegelt sich das weitverzweigte Beziehungsgeflecht von Peter Hintze wider.
Anhand der Terminkalender kann exemplarisch der Alltag eines Spitzenpolitikers nachvollzogen werden, der wie Hintze nicht nur in der Bundespolitik wichtige Funktionen ausübt, sondern als langjähriger Vizepräsident der Christlich Demokratischen Internationalen, stellvertretender Vorsitzender der Internationalen Demokratischen Union und Vizepräsident der Europäischen Volkspartei auch in der internationalen Politik eine bedeutende Rolle spielt.
Vor allem Presseberichte über Hintze in seinen Funktionen als Europapolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag und Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt sind überliefert, aber es lassen sich auch Dokumente zu seiner Position in zentralen politischen Sachfragen wie in der Debatte über die Präimplantationsdiagnostik finden.
Veröffentlichungen: Darunter fallen sowohl Reden und Vorträge als auch Pressemitteilungen von Peter Hintze. Pressemitteilungen stellen für ihn eine Möglichkeit dar, auf die Tagespolitik kommentierend Einfluss zu nehmen – bis in die letzten Monate, ja Wochen und Tage seines Lebens. Die Sorge um die Zukunft der Europäischen Union und die transatlantischen Beziehungen treibt ihn um. Durch die Brexit-Entscheidung der britischen Wähler sieht er die EU „in die tiefste Krise ihrer Geschichte“ stürzen.[1] Weniger dramatisch in der Wortwahl, aber ebenso besorgt, kommentiert er wenige Tage vor seinem Tod die Wahl von Donald Trump zum neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Europäische Union müsse sich darauf einstellen, „in Zukunft mehr Verantwortung zu übernehmen und zugleich eigene Interessen stärker zu verfolgen“, was „Einigkeit und Entschlossenheit“ voraussetze.[2]
Die Reden und Vorträge dokumentieren seine politische Arbeit als Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Frauen und Jugend, Generalsekretär der CDU Deutschlands, Europapolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie:
Auf der 31. Bundestagung, die am 23. und 24. März 1990 in Wuppertal stattfindet, wird Peter Hintze zum neuen Bundesvorsitzenden des EAK gewählt. Diese Tagung steht im Zeichen der tiefgreifenden Veränderungen in Deutschland. Der unerwartete und deutliche Sieg der in der „Allianz für Deutschland“ zusammengeschlossenen Parteien CDU, DA und DSU ist ein „Votum für den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik und für einen vollständigen Übergang zur westlichen Demokratie wie zur sozialen Marktwirtschaft nach Bonner Modell“.[3] Für Hintze steht denn auch der EAK, wie er in seiner Antrittsrede betont, „am Beginn einer neuen Ära“.[4] Der spezifische Beitrag des EAK im Vereinigungsprozess müsse darin bestehen, „dass neben der wirtschaftlichen, der politischen und der sozialen Gemeinschaft auch die geistige Wiedervereinigung gelingt“.[5] An dieser Stelle setzt er mit seinem Vorschlag zur Einrichtung eines „Deutschland-Forums des EAK“ einen wegweisenden Akzent.[6] Abwechselnd im Westen und im Osten Deutschlands tagend, sollte dieses Gesprächsforum „in guter evangelischer Tradition“ Positionen bestimmen, „die später durchaus auch in tagespolitische Fragen eingehen können“. Bereits am 4. Juni 1990 veranstaltet der EAK das 1. Deutschland-Forum mit dem Thema „Ein Volk durch Gerechtigkeit“ in der Kongresshalle am Alexanderplatz in Ost-Berlin. In der Amtszeit von Hintze folgen im Oktober 1990 in Bonn, im November 1991 in Dresden und im Mai 1992 in Frankfurt am Main weitere Veranstaltungen im Rahmen dieser Reihe.
Im Januar 1991 wird Hintze zum Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin für Frauen und Jugend berufen. Die Ministerin heißt Angela Merkel, die von ihrem Parlamentarischen Staatssekretär in den Bonner Politikbetrieb eingeführt wird. Es ist Peter Hintze, der – wie es die Journalistin Tina Hildebrandt formuliert – „Angela Merkel das Kanzlersein beigebracht“ hat.[7] Während ihrer knapp eineinhalb Jahre dauernden Zusammenarbeit im Bundesministerium für Frauen und Jugend entwickelt sich jene vertrauensvolle Beziehung, die Hintze zu einem der wichtigsten politischen Wegbegleiter Merkels werden lässt. Von der Vertrautheit zwischen Merkel und Hintze zeugen auch die Glückwunschschreiben an die Bundeskanzlerin vom 17.07.2010[8] und 17.07.2013.[9] Im politischen Berlin gilt er als „Merkels (…) engster Sparringspartner“.[10]
Nach dem Rücktritt von Gerhard Stoltenberg vom Amt des Bundesministers der Verteidigung im April 1992 und dem Wechsel von Volker Rühe auf die Hardthöhe übernimmt Peter Hintze die „Abteilung Attacke der CDU“.[11] Das Amt des Generalsekretärs tritt er in schwieriger Zeit an. Der Begriff „Politikverdrossenheit“, der Ende des Jahres zum „Wort des Jahres 1992“ erklärt wird, ist in aller Munde, und die Demoskopen machen der CDU für das Superwahljahr 1994 mit der Bundestagswahl als Höhepunkt keine großen Hoffnungen. Wie er in seiner Vorstellungsrede in der Sitzung des Bundesausschusses am 15. Juni 1992 in Bonn ausführt, ist sich Hintze bewusst, dass die Partei „vor ihrer größten Herausforderung seit den 50er Jahren“ steht.[12] Er nimmt diese Herausforderung an und verspricht, „für die Zukunftsgestaltungsmehrheit der CDU im großen Wahljahr 1994“[13] hart zu arbeiten. Die – auch innerparteilich – umstrittene Rote-Socken-Kampagne Hintzes bringt im Wahljahr den Stimmungsumschwung und lässt die CDU bei den Bundestagswahlen am 16. Oktober 1994 reüssieren, so dass Helmut Kohl in seine vierte Amtszeit gehen kann. Der CDU-Vorsitzende und Bundeskanzler weiß, wem er auf dem Bundesparteitag am 28. November 1994 in besonderer Weise zu danken hat: „Lieber Peter Hintze, das ist auch eine Stunde der Freude und des Stolzes für Sie (…) Da es ja üblich ist, dass der Sieg viele Väter, die Niederlage aber nur wenige hat, will ich Sie hier ganz besonders ansprechen und Ihnen danken. Mit großem Einsatz, mit viel Intelligenz und Klugheit und mit sehr viel Engagement ist dieser Wahlkampf auch im Konrad-Adenauer-Haus geführt worden.“[14]
Nach der erfolgreichen Bundestagswahl von 1994 tritt der Generalsekretär als Parteireformer hervor. Auf dem Bundesparteitag in Karlsruhe im Oktober 1995 können wichtige Beschlüsse gefasst werden: eine einjährige „Gastmitgliedschaft“, die Beschränkung der Zahl der Parteiämter auf drei, wobei die Ämter in den Vereinigungen ausgenommen werden, sowie eine Mitgliederbefragung bei wichtigen Personalentscheidungen. Mit seinem Herzensanliegen, der Einführung eines Frauenquorums, scheitert Hintze; an der erforderlichen Mehrheit für eine entsprechende Änderung des Satzungsrechts von 501 Stimmen fehlen fünf Stimmen. Davon lässt er sich nicht abschrecken, sondern hält beharrlich an seinem Ziel einer rechtlichen und tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern in der CDU fest, denn „ein Fortschritt in der Gleichberechtigungsfrage entscheidet über die Zukunftsfähigkeit unserer CDU“.[15] Im Oktober 1996 auf dem Bundesparteitag in Hannover wird die Einführung eines Frauenquorums schließlich beschlossen. Danach sollen Frauen an Parteiämtern in der CDU und an öffentlichen Mandaten mindestens zu einem Drittel beteiligt sein.
Die Modernisierung der Partei kann den Machtverlust nach der Bundestagswahl von 1998 nicht mehr abwenden. Peter Hintze tritt von seinem Amt als Generalsekretär zurück, denn der neue Parteivorsitzende „Wolfgang Schäuble braucht freie Hand für den Neuanfang“, wie er zum Abschluss seines Rechenschaftsberichts auf dem Bundesparteitag am 7. November 1998 in Bonn erklärt.[16] Zu seiner sechseinhalbjährigen Amtszeit als Generalsekretär äußert er sich rückblickend selten, eine Bewertung der Arbeit seiner Nachfolger lehnt er grundsätzlich ab. Zu den wenigen überlieferten persönlichen Rückblicken auf seine Amtszeit zählt auch ein Glückwunschreiben zum 61. Geburtstag seines Amtsvorgängers Volker Rühe, in dem es unter anderem heißt: „Viele Deiner Ratschläge habe ich damals befolgt. Aus heutiger Sicht gesprochen, wäre manches glücklicher verlaufen, wenn ich das Gespräch mit Dir stärker gesucht hätte. Zu den Gerechtigkeiten gehört es nun einmal, dass die Lebensklugheit erst mit fortgeschrittenen Jahren zunimmt.“[17]
Der Arbeitsschwerpunkt von Peter Hintze verlagert sich nach dem Gang in die Opposition von der CDU-Bundesgeschäftsstelle in die Unionsfraktion, die ihn zu ihrem Europapolitischen Sprecher wählt. In den folgenden Jahren steigt er zu einem der führenden Europapolitiker der Union auf. Die Europäische Volkspartei wählt ihn im Jahre 2002 zu einem ihrer Vizepräsidenten. Weitere Führungsaufgaben auf internationaler Bühne nimmt er als stellvertretender Vorsitzender der Internationalen Demokratischen Union und Vizepräsident der Christlich Demokratischen Internationalen wahr.
Mit europapolitischen Fragen ist er auch nach 2005 befasst, als er in der Großen Koalition, die CDU, CSU und SPD unter der neuen Bundeskanzlerin Angela Merkel bilden, zum Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie berufen wird, im Jahre 2007 erweitert um die Funktion des Koordinators der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt. Als Koordinator für die Luft- und Raumfahrt sorgt Hintze 2009 mit seinem Vorschlag einer modularen Mondlande-Mission für Aufsehen. Er ist davon überzeugt, dass eine solche Mission „hervorragend geeignet wäre, die Exzellenz der deutschen Wissenschaft und die hohe technologische Leistungsfähigkeit Deutschlands als Raumfahrtnation international unter Beweis zu stellen“[18]. Während seiner achtjährigen Amtszeit ist Hintze „der Manager, Stratege und Macher des Ministeriums“[19]. In diesen acht Jahren stehen mit Michael Glos, Karl-Theodor von und zu Guttenberg, Rainer Brüderle und Philipp Rösler nicht weniger als vier Minister an der Spitze des Ministeriums, was den früheren Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung feststellen lässt: „Wirtschaftsminister kommen und gehen – der Parlamentarische Staatssekretär bleibt.“[20]
Abgeordnetentätigkeit im Deutschen Bundestag: Innerhalb dieser Aktengruppe bilden Unterlagen aus der 18. Wahlperiode (ab 2013), als Hintze das Amt eines Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages ausübt, einen Schwerpunkt. Die Aufgaben des Bundestagsvizepräsidenten nimmt er sehr gerne wahr. „BT-Vize ist ein wunderbares Amt!!“ lässt er einen seiner Amtsvorgänger wissen,[21] und gegenüber Rudolf Seiters bekennt er, dass er „jetzt Ihre damalige Freude über das Amt des Bundestagsvizepräsidenten nachempfinden“ könne.[22] Die Arbeit Hintzes als Vizepräsident dokumentieren im Wesentlichen Terminkalender sowie Einladungen und Protokolle zu Sitzungen des Präsidiums und seiner Gremien. In den Terminkalendern lassen sich auch Belege finden für Hintzes wichtige Rolle als Ratgeber im Politikbetrieb der Hauptstadt. Exemplarisch seien Weihnachts- und Neujahrswünsche der ehemaligen Staatssekretärin im Bundesministerium der Verteidigung, Katrin Suder, angeführt, in denen es heißt: „Lieber Herr Hintze, Danke für Sternstunden, die ich bei Ihnen im Büro erleben durfte!! Immer etwas Besonderes & super, super wichtig & hilfreich für mich!! Sie sind mir wichtig und ein toller Mensch.“[23]
Korrespondenzakten (Allgemeiner Schriftverkehr, Wahlkreiskorrespondenz) stellen einen weiteren Schwerpunkt dar. Dazu kommt noch die spezielle Korrespondenz, konkret der Schriftverkehr in seiner Funktion als Vorsitzender der CDU-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag. In dieses Amt wird er im Jahre 2006 als Nachfolger von Norbert Lammert gewählt. Als Vorsitzender der mächtigen nordrhein-westfälischen Landesgruppe gilt er als einer der einflussreichsten Strippenzieher in Berlin. „Es gibt wohl nur wenige Spitzenpersonalien der Union auf Bundesebene“, stellt der Journalist Matthias Kamann in der Rückschau fest, „bei denen Hintze nicht seine Finger im Spiel hatte.“[24]
Ein dritter Schwerpunkt der Überlieferung sind die Sachakten. Neben Akten betreffend Wahlkreisangelegenheiten handelt es sich vor allem um Unterlagen zu drei großen ethischen Debatten der beiden ersten Jahrzehnte des 21. Jahrhunderts: Stammzellforschung, Präimplantationsdiagnostik und Sterbehilfe. In diesen drei Debatten spielt Peter Hintze eine bedeutende Rolle mit eigenen parlamentarischen Initiativen. Dabei scheut der ausgebildete evangelische Theologe nicht den Konflikt mit seiner eigenen Kirche. Auch vertritt er bisweilen von der Mehrheitsmeinung seiner Partei abweichende Positionen. Für eine „Ethik des Heilens“ wirbt er in der Debatte um eine Novellierung des Stammzellgesetzes.[25] Ähnlich argumentiert er in der Diskussion über die Präimplantationsdiagnostik, deren Zulassung er für ein „Gebot der Menschenwürde“ hält.[26] Hintze erachtet es als „eine christliche Pflicht, die uns als Schöpfungsgabe anvertraute Möglichkeit des Forschens und Heilens anzunehmen und verantwortungsvoll in den Dienst des Menschen zu stellen“[27]. In der Frage der Sterbehilfe ist seine Position eindeutig. Am Verbot der Tötung auf Verlangen (aktive Sterbehilfe) hält er uneingeschränkt fest. Ihm geht es ausschließlich um „die Fälle, in denen unheilbar erkrankte Menschen an den Folgen ihrer Erkrankung so stark leiden, dass sowohl die Palliativmedizin wie auch andere Formen der Hinwendung und Unterstützung an objektive Grenzen stoßen“[28]. Für diese Fälle plädiert er für die rechtlich abgesicherte Möglichkeit einer ärztlichen Suizidassistenz. Nach seinem christlichen Verständnis hält es Hintze für problematisch, „aus dem Kreuzesleiden Jesu eine Pflicht zur tatenlosen Hinnahme größter Qualen zu folgern“[29]. In ihrem Nachruf heben die beiden Vorsitzenden der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter, hervor, dass Hintze mit seinen Einlassungen in diesen drei großen ethischen Debatten dazu beigetragen hat, „dass der Bundestag das Forum unserer Gesellschaft ist, in dem diese ethischen Fragen würdevoll und angemessen diskutiert und entschieden werden“[30]
Gremientätigkeit: Diese Akten beziehen sich vornehmlich auf die internationalen Aktivitäten von Hintze in den Führungsgremien der Europäischen Volkspartei, der Christlich Demokratischen Internationalen und der Internationalen Demokratischen Union. Darüber hinaus befinden sich in dieser Aktengruppe Unterlagen zu seiner Mitgliedschaft im Vorstand der Konrad-Adenauer-Stiftung. Er nimmt aktiv an der Stiftungsarbeit teil, wie sein Beitrag zur Erarbeitung einer „Strategie für Europa 2015“ zeigt.[31] Die umstrittene Entscheidung über den Verkauf von Schloss Eichholz und damit die Aufgabe des Bildungszentrums der Konrad-Adenauer-Stiftung im Rheinland trägt er mit. Dafür führt er folgende Gründe an:
„1. Meine Erfahrung ist, dass Berlin als Ort der politischen Bildung für junge Menschen sehr attraktiv ist.
2. Eichholz ist verkehrsmäßig nur sehr schwer zu erreichen.
3. Politiker fuhren aus Bonn nach Eichholz. Von Berlin aus ist das eine Tagestour.“[32]
Zur politischen Arbeit von Peter Hintze als Generalsekretär der CDU Deutschlands stellt der Bestand der CDU-Bundespartei (07-001) eine wichtige Ergänzung dar, und hier insbesondere die Unterlagen zu den Bundestagswahlen von 1994 und 1998 sowie die Akten zur Erarbeitung des Grundsatzprogramms von 1994. Ergänzende Einblicke in seine Amtszeit als Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU ermöglicht der Bestand des EAK mit den Materialien zu den Bundestagungen und den Sitzungen des Bundesvorstandes sowie zu den Veranstaltungen im Rahmen des EAK-Deutschland-Forums und der Reihe „Bonner Theologisches Gespräch“.
Der Bestand weist vor der archivfachlichen Bearbeitung einen Umfang von 14,8 laufenden Metern auf. In großer Menge werden Dienstreiseabrechnungen mit Belegen (Flug- und Hotelbuchungen) kassiert, die im Rahmen der Vorstandsarbeit von Hintze in europäischen und internationalen christlich-demokratischen Organisationen entstanden sind. Weiter umfasst das Kassationsgut Kopien von Reden und Vorträgen, Materialsammlungen ohne einen unmittelbaren inhaltlichen Bezug zur Arbeit von Hintze sowie Sitzungsprotokolle und Drucksachen des Deutschen Bundestages.
Nach Kassation, Ordnung und Verzeichnung hat der schriftliche Nachlass von Peter Hintze einen Umfang von 5,1 laufenden Metern mit 109 Archiveinheiten und umfasst den Zeitraum von 1985 bis 2016.
Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist der Faszikel 083 gesperrt. Diese Unterlagen betreffen die Arbeit der Kommission des Ältestenrates für die Rechtsstellung der Abgeordneten, die in der 18. Wahlperiode Hintze in seiner Funktion als Vizepräsident des Deutschen Bundestages bis zu seinem Tod leitet. Ansonsten ist der Bestand im Rahmen der Benutzungsordnung des Archivs für Christlich-Demokratische Politik einsehbar.
Bearbeiter: Dr. Stefan Marx
Stand: August 2018
Signatur: 01-1027
[1] „Hintze: Heute ist ein rabenschwarzer Tag für Europa“, Pressemitteilung vom 24.06.2016, in: ACDP, NL Peter Hintze, 01-1027-073.
[2] „Trump-Wahl stellt Europa vor große Herausforderungen“, Pressemitteilung vom 09.11.2016, in: ebenda.
[3] Wolfgang Jäger: Die Überwindung der Teilung. Der innerdeutsche Prozess der Vereinigung 1989/90, Stuttgart 1998, S. 453.
[4] „Einheit und Freiheit – Zukunft für Deutschland“, Rede von Peter Hintze auf der 31. Bundestagung des EAK am 24.03.1990, S. 1, in: ACDP, NL Peter Hintze, 01-1027-003.
[5] Ebenda, S. 5f.
[6] Ebenda, S. 6.
[7] Tina Hildebrandt: „Ein superfeiner Kerl. Er galt vielen als Apparatschik. Dabei war Peter Hintze einer der klügsten und witzigsten Berliner Politiker. Erinnerungen an einen sehr freien Menschen “, in: „Die Zeit“ vom 01.12.2016.
[8] Vgl. Schreiben von Peter Hintze an Angela Merkel vom 17.07.2010, in: ACDP, NL Peter Hintze, 01-1027-060.
[9] Vgl. Schreiben von Peter Hintze an Angela Merkel vom 17.07.2013, in: ACDP, NL Peter Hintze, 01-1027-064.
[10] Stefan Braun: „Merkels Sparringspartner. Durch den Tod von Peter Hintze verliert die CDU eine prägende Figur“, in: „Süddeutsche Zeitung“ vom 28.11.2016.
[11] Matthias Schiermeyer: „Kämpfer für die Gewissenfreiheit. Peter Hintze, einst Helmut Kohls Getreuer, hat einen erstaunlichen Wandel durchgemacht“, in: „Stuttgarter Zeitung“ vom 28.11.2016.
[12] Rede von Peter Hintze auf dem CDU-Bundesausschuss am 15.06.1992 in Bonn, S. 9, in: ACDP, Nachlass Peter Hintze, 01-1027-004.
[13] Ebenda, S. 8.
[14] Für den Wortlaut vgl. CDU-Bundesgeschäftsstelle (Hrsg.): Protokoll des 6. Parteitags der CDU Deutschlands am 28. November 1994 in Bonn, Bonn o.J., S. 12.
[15] Rede von Peter Hintze auf dem Bundesdelegiertentag der Frauen Union am 05.11.1995 in Bonn, S. 2, in: ACDP, Nachlass Peter Hintze, 01-1027-005.
[16] Für den Wortlaut vgl. CDU-Bundesgeschäftsstelle (Hrsg.): Protokoll des 11. Parteitags der CDU Deutschlands am 07. November 1998 in Bonn, Bonn o.J., S. 34.
[17] Schreiben von Peter Hintze an Volker Rühe vom 25.09.2003, in: ACDP, Nachlass Peter Hintze, 01-1027-011.
[18] Schreiben von Peter Hintze an Hendrik Löbberding vom 27.08.2009, in: ACDP, Nachlass Peter Hintze, 01-1027-019.
[19] Schreiben des Oberbürgermeisters der Stadt Wuppertal, Peter Jung, an Peter Hintze vom 13.05.2011, in: ACDP, Nachlass Peter Hintze, 01-1027-022.
[20] Ebenda.
[21] Schreiben von Peter Hintze an Eduard Oswald vom 06.09.2015, in: ACDP, Nachlass Peter Hintze, 01-1027-024.
[22] Schreiben von Peter Hintze an Rudolf Seiters vom 13.10.2014, in ACDP, Nachlass Peter Hintze, 01-1027-024.
[23] Anlage zu dem Gesprächstermin mit Staatssekretärin Katrin Suder am 19.01.2016 in Berlin, in: ACDP, Nachlass Peter Hintze, 01-1027-032.
[24] Matthias Kamann: „Ein freier Geist, dem Gewissen verpflichtet. Er war Pfarrer, CDU-Generalsekretär und Bundestagsvizepräsident. Er erfand die `Rote Socken´-Kampagne und kämpfte für die Frauenquote. Zum Tod von Peter Hintze“, in: „Die Welt“ vom 28.11.2016.
[25] Vgl. Rede von Peter Hintze zum Gesetzentwurf „Menschenfreundliche Medizin“ – Gesetz zur Änderung des Stammzellgesetzes in der Sitzung des Deutschen Bundestages am 14.02.2008, in: ACDP, Nachlass Peter Hintze, 01-1027-084.
[26] Vgl. Rede von Peter Hintze in der Debatte über die Präimplantationsdiagnostik in der Sitzung des Deutschen Bundestages am 14.04.2011, in: ACDP, Nachlass Peter Hintze, 01-1027-089.
[27] Schreiben von Peter Hintze an Werner Pape vom 28.02.2002, in: ACDP, Nachlass Peter Hintze, 01-1027-101.
[28] Schreiben von Peter Hintze an Hermann Schwab vom 24.11.2014, in: ACDP, Nachlass Peter Hintze, 01-1027-102.
[29] Ebenda.
[30] „Trauer um Peter Hintze“, Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 27.11.2016.
[31] Vgl. Schreiben von Peter Hintze an den Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung, Wilhelm Staudacher, vom 26.01.2005, in: ACDP, Nachlass Peter Hintze, 01-1027-050.
[32] Schreiben von Peter Hintze an Stephan Eisel vom 01.11.2011, in: ACDP, Nachlass Peter Hintze, 01-1027-050.