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CDU in der SBZ/DDR
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Informationen zur Bestandsgruppe
Zentrales Parteiarchiv der CDU in der SBZ/DDR
Die Archive der Parteien und Massenorganisationen waren integraler Bestandteil des Archivwesens der DDR. 1958 beschloss das Sekretariat des Hauptvorstands der CDU in der DDR die Einrichtung eines Zentralen Parteiarchivs. Nach den Richtlinien der 1962 verabschiedeten Arbeitsanweisung für die Sicherung, Ordnung und Erschließung der dauerhaft für die Geschichte der Partei aufzubewahrenden Unterlagen wurden die Akten der zentralen Leitungsgremien und der Landesverbände der CDU, die 1952 nach der 2. Parteikonferenz der SED aufgelöst wurden, in das Archiv verbracht. Die Akten der Bezirks- und Kreisverbände der CDU verblieben in den Bezirks-, bzw. Kreissekretariaten.
Fachlich unterstand das Archiv einem hauptamtlichen Archivar, der dienstrechtlich dem Leiter des Büros des Sekretärs beim Hauptvorstand verantwortlich war.
Eine Benutzung der Archivbestände durch Dritte war bis 1990 nur mit Genehmigung des Parteivorsitzenden bzw. des Leiters des Büros des Hauptvorstands möglich. Nach der Wiedervereinigung wurde das Zentrale Parteiarchiv einschließlich des dort verwahrten Restbestands des Generalsekretariats der Zentrumspartei nach Sankt Augustin überführt. Es ist gemäß dem „Gesetz zur Änderung des Bundesarchivgesetzes vom 13. März 1992“, das auch die Benutzung von Schriftgut der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR regelt, für jedermann frei zugänglich (siehe Benutzungsordnung § 7, Abs. 3).
Der Zentralbestand umfasst folgende Aktengruppen:
- Gründung und Anfänge ab 1945, Jubiläen, Ehrungen
- Protokolle, Rundschreiben und Arbeitsunterlagen der leitenden Parteigremien (Hauptvorstand, Politischer Ausschuss bzw. Präsidium und Sekretariat des Hauptvorstandes)
- Protokolle Parteitage
- Protokolle Bezirks- und Kreisdelegiertenkonferenzen
- Informationsberichte, Statistik Hauptgeschäftsstelle, Bezirks und Kreisverbände
- Vorsitzende (Andreas Hermes, Jakob Kaiser, Otto Nuschke, August Bach, Gerald Götting, Lothar de Maizière)
- Generalsekretäre (Georg Dertinger, Gerald Götting, Martin Kirchner)
- Weitere Hauptvorstandsmitglieder
- CDU-Faktion der Volkskammer
- Finanz- und Personalwesen, Mitgliederverwaltung
- Öffentlichkeitsarbeit
- Wahlen
- Schulung
- Auslandskontakte
- Demokratischer Block, Parteien und Massenorganisationen
- Wirtschaft, Kultur, Gesundheits- und Sozialwesen
- Frauen, Jugend und Sport
- Kirchenfragen, überwiegend protestantische Kirchen
- innerdeutschen Beziehungen und CDU-Bundespartei (Parteien, Verbände, Gruppen und kirchlichen Stellen in Westdeutschland, Schriftverkehr und Gespräche mit westdeutschen Bürgern)
- Erneuerung der CDU1989/90 (Sonderparteitag am 15./16. Dezember 1989 in Berlin, Zentraler Runden Tisch)
- Volkskammerwahl vom 18. März 1990 und "Allianz für Deutschland"
- Demokratischen Aufbruch (DA)
- Fusion DA und Demokratische Bauernpartei Deutschlands (DBD)
Ein Online-Findbuch steht über die Datenbank zur Verfügung, ebenso über 90 digitalisierte Aktenbände des Vorstands und des Präsidiums von 1945 bis 1960 und 1989/90.
Zentrale Schulungsstätte Burgscheidungen (ZSS):
Die Zentrale Schulungsstätte Burgscheidungen bildet einen eigenen Aktenbestand. Die Benutzung ist gemäß §7, Absatz 2 des ACDP möglich.
Inhalt:
Materialien zur Gründung, Lehrgangsunterlagen und -programme 1948-1990 (einschließlich Tonbändern und Filmen), Personalakten der Lehrgangsteilnehmer.
Hinzu kommen Fotos und 16mm-Filme von Persönlichkeiten und verschiedenen Veranstaltungen der Partei, Porträts und Büsten, Medaillen, Werbemittel.
Laufzeit: 1945-1990
Gesamtumfang: 415 lfm
Unterlagen der Landes- und Bezirksverbände
Die Bestände der Ost-CDU-Landesverbände umfassen 38 lfm und decken den Zeitraum von 1945-1952 ab. Sie enthalten die Sitzungsprotokolle der Landesgremien, dokumentieren die Parteitage, die Fraktionsarbeit, die Tätigkeit der nachgeordneten Parteiorgane, die Aktivitäten in verschiedenen Sachgebieten, die Kontakte zu anderen Parteien und Organisationen sowie zur Sowjetischen Militäradministration.
Die Bestände der 15 Bezirke der Ost-CDU umfassen ca. 379 lfm. Sie decken insgesamt die Jahre 1952 bis 1990 ab, sind aber in den einzelnen Bezirken in unterschiedlicher Quantität und Qualität erhalten. Materialschwerpunkte: Finanzen, allgemeine Statistik, Mitgliederbewegung, Informationsberichte an die Parteileitung, Rundschreiben und Informationen an die Kreisverbände, Protokolle von Sitzungen der Bezirksverbandsgremien, allgemeiner Schriftverkehr, operative Arbeit, Kaderpolitik, Schulung, Kontakte zu den Kirchen.
Die Findmittel der Landes- und Bezirksverbände stehen online zur Verfügung.
Unterlagen der Kreisverbände
Von den ehemals 214 Kreisverbänden der Ost-CDU wurde von 185 das Aktenmaterial übernommen (506 lfm). Es deckt insgesamt die Jahre 1945 bis 1990 ab, ist aber in den einzelnen Verbänden in unterschiedlicher Quantität und Qualität erhalten. Materialschwerpunkte: Finanzen, allgemeine Statistik, Mitgliederbewegung, Informationsberichte an die Bezirke, Protokolle von Sitzungen der Kreisverbandsgremien, allgemeiner Schriftverkehr, operative Arbeit, Kaderpolitik, Wahlen, Schulung, Kontakte zu den Kirchen.
Die Findmittel der Kreisverbände stehen online zur Verfügung.