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Das Auftaktthema der Veranstaltungsreihe bildete die Finanz- und Wirtschaftspolitik 1982–1990. Referenten waren neben den Professoren Günther Schulz (Bonn) und Werner Zohlnhöfer (Mainz) die ehemaligen Bundesminister Graf Otto von Lambsdorff und Dr. Gerhard Stoltenberg sowie der frühere finanzpolitische Sprecher der SPD, Wolfgang Roth.
Die Bundesrepublik befand sich in einer problematischen innen- und außenpolitischen Lage, als die neue Koalition aus CDU/CSU und FDP im Oktober 1982 die Durchsetzung des Nato-Doppelbeschlusses, die Beendigung der Eurosklerose und die Rückkehr zu den Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft ankündigte. Erste Erfolge des neuen Kurses in der Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik stellten sich bald ein.
Die Defizite der Gebietskörperschaften sanken, die Inflation ging bis 1987 auf weniger als ein Prozent zurück, die Staatsquote fiel bis 1989 von über 50 auf 45,3 Prozent. Der wirtschaftliche Aufschwung hielt bis zum Ende des Jahrzehnts an und brachte der Bundesrepublik im Zeitraum von 1983 bis 1990 einen Zuwachs bei den Beschäftigten von 2,2 Millionen. Die Regierung Kohl/Genscher hat in den achtziger Jahren durch ihre Wirtschafts- und Finanzpolitik, durch restriktive Ausgabenpolitik und Sparbeschlüsse die ökonomischen Voraussetzungen geschaffen, die es 1989/90 ermöglichten, die enormen Finanzlasten der deutschen Einheit zu schultern.