Die Corona-Krise hat die zunehmende Bedeutung der Blogs als digitale Kommunikations- und Interaktionsform sichtbar gemacht. Blogs dienen Familien als internetbasierte Form des Austauschs von Erfahrungen und als Darstellungsform ihres Selbstverständnisses von Familie. In der Corona-Ausnahmezeit sind sie wichtige Plattformen des Austauschs und der Solidarisierung von Familien geworden, die ihre unterschiedlichen Perspektiven und Bedürfnisse in den digitalen Diskursen von Eltern zum Ausdruck bringen. Vor allem der Mittelschicht dienen die Blogs als Ausdruck eines veränderten Anspruchs an sich selbst, an das Kind und an den Beruf. Es sind Symptome eines strukturellen gesellschaftlichen Wandels, der bereits vor der Coronakrise erkennbar war und sich besonders deutlich in veränderten Ansprüchen an Erziehung, Beruf und dem Neuverhandeln der Mutterrolle vollzieht. Dieser Prozess spiegelt sich in den Familienblogs wider und wird nach der Corona-Krise nichts an Bedeutung verlieren. Die Studie "Familienblogs – Suche nach Gemeinschaft und Selbstinszenierung" von Prof. Helen Knauf untersucht erstmals deutsche Familienblogs. Sie finden die Studie hier zum Download.