Das politische Klima im Herbst 2023 ist von einer tiefgreifenden Verunsicherung und Unzufriedenheit geprägt. Sie hat das Potenzial, die politische Landschaft maßgeblich zu verändern. Über alle Wählergruppen hinweg dominiert Pessimismus, trübt gar Resignation den Blick auf die Zukunft. Diese Stimmungslage ist nicht nur auf spezifische politische Ereignisse oder Entscheidungen zurückzuführen, sondern scheint vielmehr Ausdruck eines generellen Vertrauensverlustes in die Fähigkeit politischer Institutionen zu sein, auf die Herausforderungen der Zeit adäquat zu reagieren.
Einige Ergebnisse:
- Besonders virulent diskutiert wurde das Thema Migration und Integration, sowohl in den AfD- als auch in den gemischten Wählergruppen.
- Wirtschaft und Wohlstand werden als zunehmend prekär erlebt. Die Angst vor sozialem Abstieg und der Verlust des erreichten Lebensstandards durchzieht die Diskussionen.
- In gemischten Wählergruppen ist das Vertrauen in die Kompetenz der etablierten Parteien stark erschüttert. Wahlmotive können kaum verbalisiert werden, vielmehr prägt die Enttäuschung über die politische und handwerkliche Arbeit das Bild. Die AfD wird hingegen von ihren Wählern als Hoffnungsträger gesehen, obgleich auch hier Zweifel an der Umsetzung ihrer Versprechen bestehen.
- Der größte Dissens zwischen den AfD- sowie gemischten Wählergruppen lässt sich daran erkennen, wie der Zustand der Demokratie in Deutschland verhandelt wird. Während sich erstere in ihrer Meinungsfreiheit eingeschränkt sehen und den Ausschluss von der AfD-Anhängerschaft aus dem demokratischen Diskurs anprangern, wird in den gemischten Gruppen das Erstarken der AfD sowie der Zuwachs von antidemokratischen und rechtsextremen Einstellungen in der Bevölkerung als Gefährdung der Demokratie betrachtet.
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Sobre esta serie
Die Publikationen des Monitors Wahl- und Sozialforschung sind Teil unserer Monitor-Publikationsreihe. Die Reihe Monitor behandelt übersichtlich jeweils ein Schwerpunktthema aus der Perspektive der KAS-Expertinnen und -Experten und ordnet es anhand weniger „Punkte zum Mitnehmen“ in den politischen und gesellschaftlichen Kontext ein.
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