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Das Interesse am Film „Babai – Vater“ war immens. Rita Schorpp von der Konrad-Adenauer-Stiftung und Skender Xhakaliu, Botschafter der Republik Kosovo, freuten sich über mehr als 260 Gäste, die der Einladung der Akademie und der Botschaft zum Preview gefolgt waren. Anlass war die achtjährige Unabhängigkeit des jüngsten Staates in Europa.
Es gab viel Beifall für „Babai“ und seinen Regisseur und Drehbuchautor Visar Morina. Er und die beiden Schauspieler Val Maloku und Astrit Kabashi, die im Film den Sohn Nori und den Vater Gezim spielten, waren die Stars des Abends. Im Filmgespräch, das der Filmkritiker Hanns-Georg Rodek moderierte, standen sie Rede und Antwort.
Visar Morina beschäftigte das Thema Flucht mindestens so lange, wie die Republik Kosovo existiert. Auch er selbst war 1994 mit seiner Familie als Flüchtling aus dem Kosovo nach Deutschland gekommen. Inzwischen hat er einen deutschen Pass. Das Drehbuch zum Film hatte er bereits in seiner Studienzeit in Köln geschrieben. Es brachte ihm eine Drehbuchförderung durch die NRW-Stiftung ein. Morina wirkt immer noch überrascht: „Ich komme als Flüchtling in dieses Land und bekomme über eine Million, damit ich dieses Projekt realisieren kann. Aus dem Kosovo gab es viel Geld, auch aus Mazedonien und Frankreich.“ Seine Chance hat er genutzt: „Babai“ gewann in drei von vier Kategorien beim Filmfest in München (Regie, Drehbuch, Schauspieler). In Karlovy Vary gewann Morina den Preis als bester Regisseur. Inzwischen ist Babai in die Vorauswahl zum Deutschen Filmpreis aufgenommen worden.
Die Besetzung der Rolle des Kindes war das A und O, alle anderen Darsteller mussten zu ihm passen. Vor allem Vater und Sohn mussten harmonieren. Die Rolle des Nori bekam Val Maloku. Der damals Neuneinhalbjährige nahm zusammen mit Klassenkameraden am Casting teil. Nach vier oder fünf Einladungen hatte er die Rolle. Und – so berichtet er strahlend - plötzlich traf er viele bekannte Schauspieler, die nun seine Freunde sind. Er hatte Morina mit seiner Entschiedenheit und seinem ausdrucksvollen Blick überzeugt.
Bangen musste Astrit Kabashi, ob er als Filmvater zum Filmsohn passen würde. Er passte, wie man sowohl auf der Leinwand als auch beim Gespräch auf der Bühne unschwer erkennen konnte. Kabashi ist im Kosovo ein Star und freut sich über die sich stürmisch entwickelnde Filmszene. Auch er hat einen persönlichen Bezug zum Thema: Sein Vater arbeitete in den 1980er Jahren immer wieder zwei bis drei Monate in Deutschland. Mit dem dort verdienten Geld konnte die Familie ein ganzes Jahr leben.
Morina zeigt die staatliche Gewalt im Kosovo des Jahres 1995 nur indirekt, die Gewalt zwischen Personen aber sehr direkt. „Hätte ich einen politischen Film über diese Zeit machen wollen, hätte ich ganz anders rangehen müssen. Ich habe mich massiv beschränkt auf das, was ich zeigen wollte.“ Im Grunde geht es ihm um Vertrauen, das der Vater verrät, indem er seinen Sohn hintergeht und alleine nach Deutschland reist. Morina sieht dies als eine Art Selbstmord der Vaterfigur. Und Nori kämpft sich nicht nur zum Vater nach Deutschland durch, sondern er kämpft damit zugleich um die Wiederherstellung seines Urvertrauens in die Menschen. Es ist dieser Blick des Kindes, der die Zeitlosigkeit und die Magie des Films ausmacht.
Morinas Fazit zu seinem Film: „Ich freue mich, wenn es gefällt, und muss es hinnehmen, wenn es nicht gefällt.“
Der Film Babai gefällt – und er läuft seit dem 9. März im Kino.
Die Botschaft der Republik Kosovo hat ebenfalls einen Bericht zur Veranstaltung veröffentlicht, den Sie in voller Länge hier nachlesen können.
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Politisches Bildungsforum Berlin
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