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Am 20. Mai trafen die polnischen Kommunalpolitiker in Begleitung von Heinz Stirken, Geschäftsführer des Hauses Schlesien in Königswinter, in Sankt Augustin ein. Dort wurden sie von Prof. Dr. Hanns Jürgen Küsters und Philipp Lerch begrüßt sowie in die Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung eingeführt. Näher vorgestellt wurden ihnen insbesondere die Aufgaben der Dokumentationsstelle für die Geschichte der Christlichen Demokratie in Deutschland und Europa sowie die Netzwerke und Seminarangebote der KommunalAkademie.
Anschließend begrüßte auch der Bürgermeister der Stadt Sankt Augustin seine polnischen Kolleginnen und Kollegen. Klaus Schumacher schilderte in seinem Vortrag vorrangig das ambitionierte und umfangreiche Stadterneuerungsvorhaben „Urbane Mitte“. An seine Ausführungen schloss sich eine rege Diskussion über Modernisierungsprozesse in deutschen und polnischen Stadtzentren an. Dabei stellte sich schnell heraus, dass die Kommunalpolitik auf beiden Seiten der Grenze mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert ist: Demographischer Wandel, Urbanisierung und „Stadt-Land-Gefälle“, sich wandelndes Einkaufsverhalten und Internethandel sowie ähnliche Haushaltsprobleme. Und so zeigten sich die polnischen Kommunalpolitiker dankbar für das eine oder andere konkrete Beispiel aus der deutschen Kommunalpolitik, vornehmlich aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis.
Am Nachmittag referierte Reinhard Hegewald, Leiter Regionalpolitik der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg, zur Bedeutung und Wirkung sowie zu den Chancen und den Grenzen der kommunalen Wirtschaftsförderung. Als ehemaliger niedersächsischer Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses im Rat der Stadt Emden brachte er nicht nur die fachliche Expertise, sondern auch einen starken Praxisbezug ein. Sein Vortrag animierte die polnische Delegation zu zahlreichen Nachfragen und führte wiederum zum Austausch von konkreten kommunalen „best-practice“-Beispielen, etwa mit Blick auf die Ansiedlung von start-up-Unternehmen.
Den Abschluss des Tagesprogramms bildeten zwei Vorträge des Kommunalwissenschaftlers Dr. Günter Dill. Der ehemalige Koordinator für Internationale Verwaltungs- und Kommunalberatung der Konrad-Adenauer-Stiftung trug unter anderem zur Entwicklung der kommunalen Selbstverwaltung und zur Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland vor. Außerdem informierte er die Gäste detailliert über Sinn und Zweck von kommunalen EU-Förderprogrammen. Zu den entsprechenden Antrags- und Genehmigungsverfahren, insbesondere mit Blick auf die Förderung von Verkehr- und sonstigen Infrastrukturmaßnahmen, entzündete sich am Nachmittag eine rege Diskussion, von der alle Beteiligten profitierten.
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