Grevenbroicher Schlossgespräch
Simone Gerhards, Leiterin des Regionalbüros Rheinland, eröffnete das Grevenbroicher Schlossgespräch und begrüßte das Publikum. Im Fokus des Abends stand die Frage, wie Europa nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs Frieden schaffen kann. In ihrer einführenden Rede unterstrich sie den Diskurs zwischen den europäischen Ländern, aber auch innerhalb Deutschlands, wie und mit welchen Mitteln der Ukraine jetzt geholfen werden müsse, und betonte, dass der Druck auf Europa so groß wie nie sei. Simone Gerhards hob hervor: "Unsere Sicherheitsinteressen werden nicht nur durch den Angriffskrieg auf die Ukraine, sondern auch weltweit von Ländern wie Russland, China und dem Iran herausgefordert."
„Wenn das Böse hartnäckig ist, braucht die Solidarität einen langen Atem.“ – Hermann Gröhe MdB
Nach der Begrüßung begann die Veranstaltung mit einer Einführung von Schirmherr Hermann Gröhe MdB. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion bot einen fundierten Einblick in die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine. Dabei bezog er eine klare Position und betonte die uneingeschränkte Solidarität und Unterstützung für die Ukraine: „Die Ukraine verteidigt in diesem Krieg auch Selbstbestimmung und Demokratie – und damit die Werte Europas.“ Gröhe hob die Notwendigkeit hervor, über die Verantwortung Deutschlands und Europas für die Sicherheit und die Unterstützung der Ukraine zu sprechen. Außerdem betonte er die Bedeutung des öffentlichen Dialogs: "Putin spielt mit der Angst der Deutschen, daher ist der öffentliche Austausch von entscheidender Bedeutung."
Mit Souveränität führte Moderatorin Cosima Gill von Hermann Gröhes Impulsvortrag zum anschließenden Referenten, dem Senior Fellow bei der Münchener Sicherheitskonferenz, Nico Lange. Dieser stand dem Publikum zunächst mit einem Vortrag und anschließend in einem moderierten Gespräch zur Verfügung.
Analyse und Appell: Die Ukraine im Fokus
Nico Lange eröffnete seinen Vortrag mit einem Appell, die Menschen in der Ukraine stets im Blick zu behalten, wenn über sie gesprochen wird. Er begann mit einem Rückblick auf die Ursachen und Motive von Putins Krieg gegen die Ukraine und verdeutlichte, dass dieser darauf abzielt, die Sicherheitsordnung Europas grundlegend zu verändern. Neben der Analyse vergangener Ereignisse richtete der Sicherheitsexperte den Fokus gemeinsam mit dem Publikum auf zukünftige Entwicklungen. Dabei betonte er die Dringlichkeit, den Ukrainern Hoffnung zu vermitteln und ihnen Unterstützung in Form von Infrastrukturaufbau und Investitionen zukommen zu lassen. Zusätzlich zu seinen Analysen aus über zwei Jahren Kriegsbeobachtung hob Lange hervor, dass Deutschland und die Europäer zwar oft das Richtige getan haben, jedoch häufig zu zögerlich und zu langsam. Er plädierte dafür, schneller und entschlossener zu handeln, um den Herausforderungen effektiv zu begegnen.
Widerstand, Unterstützung und europäische Integration: Ein offener Dialog
Das moderierte Gespräch begann mit einem Impuls von Generalkonsulin Iryna Shum. In ihrem Vortrag gab sie einen detaillierten Überblick über die aktuelle Situation und zeigte Selbstbewusstsein und Optimismus. Entgegen allen ursprünglichen Prognosen habe ihr Heimatland, die Ukraine, den russischen Streitkräften entschlossen Widerstand geleistet und den Angreifern große Verluste zugefügt. Anschließend erlebten die Zuhörenden eine äußerst informative Diskussion zwischen Moderatorin Cosima Gill, Iryna Shum und Nico Lange. Mit Tiefgründigkeit setzten sie sich unter anderem mit der anstehenden Ukraine-Friedenskonferenz im Juni in der Schweiz auseinander. Ein weiteres Diskussionsthema war die Frage, was Deutschland tun könne und müsse, um die Ukraine in ihrem Freiheitskampf gegen Russland zu unterstützen. Iryna Shum fand passende Worte, als sie betonte: „Was wir für die Befreiung anderer Städte brauchen, ist noch mehr militärische Unterstützung. Wenn wir keine weitere Munition, Kampfflugzeuge oder Waffen zur Flugabwehr bekommen, gerät die Armee weiter in die Defensive. Die Lufthoheit zu stärken ist daher sehr, sehr wichtig.“ Nico Lange ergänzte: „Wir müssen in Deutschland die Anreize so setzen, dass unsere Produktion von Waffen und Ausrüstung schneller steigt. Putin weiß, dass wir nicht schnell viel produzieren. Das muss sich ändern.“
Zum Abschluss der offenen Diskussion fragte Cosima Gill die beiden Podiumsgäste, wo sie die Ukraine in zehn Jahren sehen würden. Iryna Shum betonte erneut ihre Hoffnung, dass die Ukraine in zehn Jahren ein Teil Europas und auch ein Mitglied der NATO sein werde. Nico Lange beschrieb anschaulich, dass er Kiew in Zukunft als eine der modernsten und aufregendsten Städte sehe. „Jeder, der Europa erleben will, wird nach Kiew gehen müssen“, so Lange.
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Proporcionado por
Landesbüro NRW und Regionalbüro Rheinland
Sobre esta serie
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