Derzeit beobachtet der 29jährige Politikwissenschaftler allerdings eine "Hilf- und Planlosigkeit in Deutschland": "Wir wissen nicht so recht, wie wir mit Partnern umgehen sollen, die wir als problematisch empfinden. Doch wir wissen: Wer nur mit Demokratien Handel treiben will, wird nur sehr wenige Partner finden. Deshalb brauchen wir einen tiefgreifenden Kompass, um realistische Ziele zu definieren." Da sich auch in der Golfregion die USA eher zurückzögen und Russland wie China Einfluss anstrebten, seien deutsche wie europäische Beiträge sehr willlkommen. Anknüpfungspunkte böten neben Lieferungen von Gas und Öl die Entwicklungspläne Katars, Saudi-Arabiens und anderer Staaten: In den Sektoren Transport - etwa dem Ausbau von Flughäfen - , Tourismus, grüner Wasserstoff und Solarenergie habe man sich bis 2030 sehr ambitionierte Ziele gesetzt.
Da Katar asiatischen Partnern in langfristigen Vereinbarungen sehr umfangreiche Gaslieferungen versprochen habe und die Erschließung neuer Vorkommen Jahre in Anspruch nehme, sei Katar keineswegs in der Lage, kurzfristiger Nachfrage aus Deutschland zu entsprechen. Sechs Wochen, bevor Katar als WM-Gastgeber in Erscheinung treten werde, sei festzuhalten, dass der 42jährige Emir, der jüngste Monarch der Welt, auf wirkmächtige gesellschaftliche Reformen setze, die das Modell, dass ein dank der Einnahmen im Energiesektor finanziell potenter und allmächtiger Staat allen Bürgern ein sorgenfreies Leben ermögliche, überwinden soll. Der Emir habe sich außerdem auf neue rechtliche Standards verpflichtet, die die "moderne Sklaverei", der hunderttausende Gastarbeiter ausgesetzt gewesen seien, überwinden soll.
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