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25 Jahre nach dem Sturz der SED-Diktatur trifft man immer noch auf die Meinung, den Frauen in der DDR sei es besser gegangen als in der Bundesrepublik. Zumindest bei der Gleichberechtigung der Frau sei der Kommunismus dem Westen überlegen gewesen.
Die Wirklichkeit sah meistens weniger rosig aus: Frauen unterlagen de facto nicht nur einem Arbeitszwang, sondern waren zusätzlich auch noch für die Organisation von Kindererziehung und Haushalt veranwortlich. Führungspositionen, zum Beispiel im Politbüro oder in der Regierung, bekleideten nahezu ausschließlich Männer.
Das 7. Hohenschönhausen-Forum untersucht erstmals genauer die Lage der Frauen im Kommunismus – als Opfer von Verfolgungen, als Teil des Herrschaftsapparates und als unzureichend gewürdigte Träger von Opposition und Widerstand.
Programmablauf
09.00 Uhr
Begrüßung
Dr. Hubertus Knabe
Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Andreas Kleine-Kraneburg
Leiter der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung Berlin
09.30 – 10.00 Uhr
Was war - was ist?
„Ostfrauen“ – Von der Friedlichen Revolution bis heute
Eröffnungsvortrag
Friederike de Haas
Staatsministerin a.D., Dresden
10.15 – 12.15 Uhr
Panel I
Zwischen Krippe und Kombinat –
Frauenalltag im Kommunismus
● Vom „Weiberkommunismus“ zum real existieren Sozialismus -
Das Frauenbild im Kommunismus
Dr. Ehrhart Neubert
Theologe, Soziologe und ehemaliger DDR-Bürgerrechtler, Erfurt
● Haushalt, Arbeit, Kinder –
Frauenalltag in der DDR
Dr. Nancy Aris
Stellvertretende Sächsische Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Dresden
● Männerkommunismus –
Geschlechterverteilung bei Führungspositionen in der DDR
Prof. Dr. Klaus Schroeder
Leiter des Forschungsverbunds SED-Staat an der FU Berlin
●Frauen als Objekt –
Die Instrumentalisierung von Frauen durch den Staatssicherheitsdienst
Bettina Kielhorn
Gegenwind, Beratungsstelle für politisch Traumatisierte der SED-Diktatur, Berlin
Moderation:
Sven Felix Kellerhoff
Journalist, Die Welt, Berlin
12.15 – 13.30 Uhr
Mittagspause
In dieser Zeit besteht die Möglichkeit, an einer Führung durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen teilzunehmen oder die Dauerausstellung zu besichtigen.
13.30 – 15.30 Uhr
Panel II
Zwischen Karrierestreben und Gnadenlosigkeit –
Frauen im Dienst des Kommunismus
● Die Rote Guillotine –
Hilde Benjamin und die Justiz der frühen DDR
Thomas Lukow
Stasi-Museum Berlin
● Zerstörung der Seelen –
Margot Honeckers Schulpolitik
Elke Urban
Leiterin Schulmuseum Leipzig
● Schöner Schein –
Alltag in einer Kaderfamilie
Vera Lengsfeld
Autorin und ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin
● In geheimem Auftrag –
Frauen beim Staatssicherheitsdienst
Dr. Helmut Müller-Enbergs
wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Berlin
Moderation:
Dr. Norbert Seitz
Autor und Redakteur, Berlin
15.30-16.00 Uhr
Kaffeepause
16:00 - 18:00 Uhr
Panel III
Zwischen Mut und Verzweiflung –
Verfolgte Frauen im Kommunismus
● Vergewaltigt, verhaftet, verschleppt –
Frühe Frauenverfolgungen in Ostdeutschland
Sibylle Dreher
Vizepräsidentin des Frauenverbandes im BdV e.V., Berlin
● Zensiert, verschwiegen, vergessen –
Verfolgte Autorinnen in Ostdeutschland
Prof. Ines Geipel
Autorin, Berlin
● Weibliches Aufbegehren –
Frauen im Widerstand gegen den Kommunismus
Bernd Lippmann
Antistalinistische Aktion Berlin Normannenstraße e.V. (ASTAK), Berlin
● Frauen für die Freiheit –
Die Rolle der Bürgerrechtlerinnen beim Sturz der SED-Diktatur
Angelika Barbe
Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden
Moderation:
Dr. Hubertus Knabe
Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
18:00 Uhr
Resumee
Rita Schorpp
Koordinatorin, Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin