Taller
Detalles
Die angewendeten Arbeitsmethoden der Stiftung Construir bestanden aus Gruppenarbeiten, das Zeichnen von „Mapas Parlantes“ (Diagramm-Tool, um territoriale Szenarien der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft darzustellen), sowie die Debatte aller Teilnehmenden über die wichtigsten Entwickslungsprobleme, welche die Kommunen von Pilón Lajas heimsuchen.
Die Teilnehmenden betonten, dass die sozio-ökonomische Verbesserung der Region stark von der Verwaltung des Territoriums abhängt, es geht nicht nur um den legalen Status als Tierra Comunitaria de Origen (TCO) (deutsch: kommunalem Herkunftsterritorien), ferner muss die Mutter Erde geschützt und die natürliche Umwelt respektiert werden.
Der Workshop baute ebenso auf den Entwurf eines vorläufigen strategischen Plans, welcher alle Entwicklungsinitiativen ermöglicht, auf. Ein wichtiger Punkt dabei war Licht und Elektrizität, zu denen bislang nur die Gemeinden in der Nähe der wichtigsten Zufahrstraßen Zugang haben. Diejenigen Kommunen, die tief im Wald liegen, haben weder Strom noch Trinkwasser. Dabei ist dies einer der zentralen Aspekte, um die Lebensqualität der Region zu verbessern.
Gleichfalls ist Bildung eine dringende Notwendigkeit des Gebiets. Von insgesamt ca. 2800 Personen, welche die Kommunen der CRTM (indigene Organisation) ausmachen, haben nur 10 Personen die Sekundarstufe I und das Abitur abgeschlossen. Die Teilnehmenden des Workshops waren davon überzeugt, dass gute Führungsqualitäten, welche ihre menschliche Entwicklung und ein gutes Kulturerbe für die zukünftigen Generationen sichern soll, von mehr Zugang zu Bildung abhängen.
Es ist notwendig die Aspekte, welche die effektive Umsetzung des identifizierten Plans blockieren, zu korrigieren. Des Weiteren müssen die unmittelbaren Herausforderungen bewältigt werden, um die Zentralregierung, die Departementsregierungen von La Paz und Beni sowie autonome kommunale Regierungen, wie beispielsweise von Buenaventura, Palos Blancos, Apolo und Ixiamas, am effektivsten zu verpflichten.
Bei dieser Gelegenheit war eine positive Annährung an den Vorstand des Rates der indigenen Organisation der Region (CRTM) möglich. Hierbei wurde über verschiedene Maßnahmen für die Implementierung des Entwicklungsplans nachgedacht. Eine Möglichkeit könnte das neue regionale Projekt (PARTICIPA) der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Europäische Union sein, dass von der Stiftung Construir in Bolivien durchgeführt wird. Dabei stehen die vorherigen Kommunen von Pilón Lajas als Begünstigte des Vorhabens im Mittelpunkt. Das Projekt hat das Ziel die Teilnahme und Repräsentation der indigenen Völker an und in den politischen Prozessen in Lateinamerika zu fördern.
Es wurde vereinbart, dass die Stiftung Construir einen weiteren Workshop am 1. und 2. August dieses Jahres durchführen wird, um den strategischen Plan 2007-2017 zu evaluieren und konkrete Durchführungsmaßnahmen zu planen. Auch wenn es Synergie und gegenseitiges Vertrauen zwischen der CRTM, der Stiftung Construir und der Konrad-Adenauer-Stiftung in Bolivien gibt, wurde festgestellt, dass es unabdingbar ist, Indikatoren für die Effektivität des Vorhabens zu bestimmen, um effektive langfristige Auswirkungen im Gebiet zu haben. Veränderungen ergeben sich nur sehr langsam und es ist wichtig systematisch, zum Wohle aller, vorzugehen. Dabei sollte die Achtung der Natur im Vordergrund stehen.