Coloquio
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"An keinem Ort der Welt ist wohl je so frei über allen Aberglauben der Menschen gesprochen worden. Gott selbst wurde nicht angetastet, aber allen denjenigen, die in seinem Namen die Menschen betrogen hatten, ließ man keine Schonung widerfahren."
Voltaire über die Tafelrunden König Friedrich II. von Preußen
Kriege, Krisen, Katastrophen - die Jahre zwischen 1914 und 1945 erscheinen wie ein zweiter dreißigjähriger Krieg. Sie sind das "deutsche Kapitel" in der Geschichte des Westens und eines der schrecklichsten Kapitel in der Geschichte der Menschheit.
Prof. Heinrich August Winkler schildert im zweiten Band seiner "Geschichte des Westens" die dramatischen Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.
•Warum sind die westlichen Demokratien in den zwanziger und dreißiger Jahren in die Defensive geraten?
•Wie konnten sich die totalitären Diktaturen zunächst des russischen Sowjetkommunismus und dann des deutschen Nationalsozialismus oder italienischen Faschismus durchsetzen?
•Woher kamen die antiwestlichen Impulse der Deutschen, die bis in die Gegenwart hineinreichen?
Aus der historischen Analyse entwickelt Winkler einen politischen Blick auf das immer fragiler werdende europäische Projekt und die Rolle Deutschlands darin.
Heinrich-August Winkler - Ein Historiker mit Deutungsmacht
Der Zeithistoriker Heinrich August Winkler, geb. am 19.12.1938 in Königsberg, beschäftigte sich in seiner wissenschaftlichen Laufbahn mit der Geschichte der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik, dem Liberalismus und dem deutschen Bürgertum. Winkler, der SPD-Mitglied ist und im Verhältnis zur Partei die Rolle eines sympathisierenden Kritikers einnimmt, habilitierte sich 1970 in Berlin an der Freien Universität. Von 1972 lehrte er in Freiburg i.Br. 1991 wurde er Professor an der Berliner Humboldt-Universität, an der schon so mancher meinungsmächtige Historiker wirkte. Auch in seinem Fall entspricht die räumliche Nähe zur Macht einem nicht unerheblichen Einfluß auf die historische Verortung bzw. das Selbstbild der Berliner Republik. Dazu trägt maßgeblich sein umfassendes, allseits anerkanntes Werk „Der lange Weg nach Westen“ (2000) bei, das die deutsche Geschichte von 1806 bis 1990 behandelt. Wie der Titel andeutet, stellt Winkler das wiedervereinigte Deutschland als glücklichen, doch erst spät erreichten Endpunkt einer wenig geglückten Geschichte dar.
(Aus: "Deutsche und Polen")