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Kaum ein Thema erregt die Gemüter der politischen Eliten in Europa so sehr wie ein möglicher EU-Beitritt der Türkei. Die Option für den Beginn von Beitrittsverhandlungen, die eine (positive) Entscheidung des Europäischen Rates im Dezember 2004 bewirken würde, hat die Finalität des europäischen Integrationsprojektes auf die politische Agenda gesetzt.
Dabei geht es im Wesentlichen um die Klärung folgender Fragen: Welche kulturellen und politischen Wertvorstellungen kennzeichnen Europa? Wo liegen die Grenzen Europas? Welche kulturelle Identität strebt die EU an? Was bedeutet eine Mitgliedschaft der Türkei für die sicherheitspolitische und wirtschaftliche Lage Europas? Hat die Erweiterung oder Vertiefung der EU Vorrang? Führt ein Beitritt der Türkei zur Erosion der ursprünglichen Idee der europäischen Einigung?
S. E. Mehmet Ali Irtemcelik schlug nach Studium und Militärdienst die diplomatische Laufbahn ein, in deren Verlauf er in Afghanistan, bei den Vereinten Nationen, in Jordanien und Bulgarien tätig war. Seit dem 16.10.2003 ist er Botschafter seines Landes in Berlin.