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Aufgaben des Staates, so Hüther, sind unter anderem die Bereitstellung öffentlicher Güter, das Vorbeugen von Terror und Naturkatastrophen und das Sanktionieren von Verstößen gegen die Regeln des freien Marktes. Er machte deutlich, dass „Gier eben diese Gelegenheit des unbestraften Fehlhandelns braucht“. Gier alleine treibt nicht in den Abgrund, so seine Konklusion.
Die Finanzkrise kann man Hüther zufolge nur über die Insolvenz von Lehman Brothers aus dem September letzten Jahres erklären. Es folgte eine allgemeine Verunsicherung, „am Montag danach wusste keiner, was zu tun war“. Das Problem ist auf eine Zerlegung von Finanzierungsketten zurückzuführen, argumentierte der Referent: Haftung wurde beim Verkauf einfach mit abgetreten, der Staat versäumte zu intervenieren.
Hüther beschrieb die fehlende Infragestellung von Haftung durch den Staat, eine fehlorientierte Sozial- und Ordnungspolitik in den USA sowie Aufsichtsversagen als grundlegende Fehler, die zur Krise geführt haben. Ein weiterer wichtiger Punkt sei die vom Staat zugelassene Selbstregulierung der Banken bezüglich nötiger Rücklagen bei Kreditvergaben.
Als Perspektive für die Zukunft ging er auf die Aufgaben der Wirtschaftspolitik ein. So sei diese als Prozesspolitik gefordert. Angst vor einer Inflation hat er nicht, da diese immer durch eine Zinserhöhung abgefangen werden kann. Des weiteren müsse es zu einer Korrektur unseres Ordnungsverständnisses kommen. Durch den Druck des Marktes sind staatliche Interventionen auf lange Sicht zum Scheitern verdammt. Mit Blick auf Adam Smith spricht Hüther davon, dass eine neue Moral im Volk entstehen und gleichzeitig eine spontane Ordnung, die zur Regulierung und Stärkung des Systems führt, als Grundlage entstehen muss. Ein starker Staat muss mit offenen Märkten kooperieren und Verstöße auf eben diesem sanktionieren, um zu überleben.
Zum Abschluss gab er den Gästen mit auf den Weg, dass es auch künftig Krisen geben wird. Er appellierte an einen Wertekonsens, ohne den ein System mit allen guten Regeln nicht funktionieren kann und wies darauf hin, dass das Bewusstsein für die Positionierung im öffentlichen und privaten Raum geschärft werden muss.
Professor Hüther erwies sich als Hüt(h)er der sozialen Marktwirtschaft. Als Fazit kann man in Anlehnung an Winston Churchill festhalten: Die soziale Marktwirtschaft ist die schlechteste Wirtschaftsordnung - mit Ausnahme aller anderen.