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Herausforderungen der kommunalen Gesundheitsversorgung

de Carolin Wenzel
„Was die Gesellschaft braucht, ist mehr Liebe und weniger Medikamente.“ (Hildegard Knef) Dennoch kam die von der Konrad-Adenauer-Stiftung veranstaltete Podiumsrunde im Theater Bremen, bestehend aus Dr. Hans-Georg Güse von der Güse MediConsult, PD Dr. Frank Stümpel, dem Leiter des Bremer Gesundheitsamtes, Karl Nagel vom Verband der Ersatzkassen e.V. und Rainer Bensch, MdBB, nicht umher, sich mit den aktuellen Herausforderungen der kommunalen Gesundheitsversorgung auseinander zu setzen.

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Dabei wurden die positiven Aspekte der bremischen Gesundheitslandschaft, aber auch die vorherrschenden Missstände diskutiert. Zu den Herausforderungen, denen sich das Land Bremen stellen muss, zählen beispielsweise der 230 Millionen Euro teure Bau des Klinikums Mitte und der Investitionsstau von 442 Millionen Euro in den Bremer Kliniken.

Dr. Hans-Georg Güse stellte in seinem Impulsreferat die drei größten Problemfelder in unserer Gesellschaft für die Gesundheitsversorgung heraus: die alternde Gesellschaft, den Anschluss der sozial benachteiligten Bevölkerungsschichten an die gesundheitliche Versorgung und die Fettleibigkeit bei Jugendlichen. Zunächst räumte er ein, dass der immer größer werdende Anteil an Älteren in der Bevölkerung nicht zwingend ein Problem für die Gesellschaft darstellt. „Es muss uns gelingen, alte Menschen gesund und mobil zu erhalten, so dass sie uns nicht als Pflegebedürftige belasten.“ Eine Herausforderung stelle dabei der Umgang mit sozial benachteiligten Bevölkerungsschichten dar, denn diese lebten lang, doch würden sie „kränker“ altern als Mitglieder aus privilegierteren Schichten. Deshalb sei es unabdinglich, die benachteiligten Schichten an die gesundheitliche Versorgung und Erfolge, die die sogenannte Oberschicht genießt, anzuschließen. Als eine weitere Herausforderung der gesundheitlichen Versorgung stellte Güse die immer häufiger auftretende Fettleibigkeit bei Jugendlichen heraus. „Das massive Übergewicht ist ein epidemiologisches Problem der nächsten Generationen der Industrieländer“, so der Gesundheitsexperte. „Wenn wir dieses Problem nicht in den Griff bekommen, ersticken wir an den Gesundheitskosten.“

Mit seiner erfrischenden Moderation leitete Rainer Bensch die Diskussionsrunde und offenbarte dabei auch das eine oder andere persönliche gesundheitliche Problem. „Mein BMI (Body Maß Index) liegt bei 27. Somit gelte ich als übergewichtig!“

Frank Stümpel gab auf die Frage, ob wir in Bremen eine angemessene, gute oder optimale gesundheitliche Versorgung hätten, zu, dass das System nicht optimal sei. „Häufig erreichen wir nicht diejenigen, die eine Versorgung benötigen.“ Bei der bremischen Versorgungslandschaft bestehe eine soziale Ungleichheit, die sich in den verschiedenen Stadtteilen niederschlägt. „Die soziale Ungleichheit ist weniger ein gesundheitspolitisches Problem als ein Städteordnungsproblem. Die Unterschiede zwischen den Wohngebieten müssen nivelliert werden!“, sagte Stümpel, ohne mitzuteilen, wie das im Einzelnen geschehen könnte. Eine andere Seite der Bremer Gesundheitsversorgung zeigte Karl Nagel auf. „Was die Verteilung der Leistungsanbieter betrifft, ist Bremen ein Paradies!“ Es gäbe Gegenden in Deutschland, in denen die Menschen 60 Kilometer fahren müssten, um den nächsten Arzt zu erreichen. Die anschließende Auseinandersetzung über Migranten und deren Rolle im Gesundheitssystem benannte zahlreiche Herausforderungen, die mit diesem Teil der Bevölkerung einhergingen. Viele seien sozial benachteiligt, wodurch auch die Gesundheitsversorgung maßgeblich leidet. Frank Stümpel war es dabei ein Anliegen zu betonen, dass diese „Menschen kein Problem sind, sondern dass sie ein Problem haben“ und es unsere Aufgabe sei, dagegen zu steuern.

Auf die rege Podiumsdiskussion folgte ein lebendiger Austausch mit dem Publikum, bei dem die Experten auch zum Träumen angeregt wurden. „Wie sähe das perfekte Gesundheitssystem für Sie aus?“ Dabei wurde zum Schluss auch sehr schnell klar, dass wir uns mit unserem Gesundheitssystem bereits auf einem sehr hohen Niveau bewegen. „Es ist eins der besten Systeme weltweit“, schloss Frank Stümpel.

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Dr. Hans-Georg Güse

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