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Neue Veranstaltungsreihe: "KAS-Bremen im Gespräch", Gast: Dr. Carmen Everts

Die neue Veranstaltungsreihe der Konrad-Adenauer-Stiftung „KAS Bremen im Gespräch“ fand vor 130 Gästen im Konsul-Hackfeld-Haus statt. Zu Gast war die ehemalige hessische SPD-Abgeordnete Dr. Carmen Everts, die „Nein“ zum Kurs von Andrea Ypsilanti gesagt hatte. Das Grußwort sprach Dr. Rita Mohr-Lüllmann, MdBB, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU.

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Carmen Everts und drei weitere SPD-Parlamentarier hatten im November 2008 „Nein“ zu einer von den Linken geduldeten Koalition in Hessen gesagt. Eine von ihnen, Frau Metzger, war die erste, die öffentlich ihre Bedenken gegen eine Wahl Frau Ypsilantis mit Hilfe der Stimmen der Linken kund getan hatte. Im Zuge dessen kam es schon damals zu einem großen Streit innerhalb der Partei, berichtete Frau Everts. Der damit einhergehende innerparteiliche Druck war es, der eine frühere Entscheidung contra Ypsilanti, aus ihrer Sicht, vielleicht verhinderte.

Frau Everts beschrieb es als einen „Lernprozess, sich gegen 95 Prozent der Parteistimmen zu stellen“. Der Vorwurf der Entscheidungsfindung 24 Stunden vor der Wahl würde „mitnichten das widerspiegeln, was in uns vorging“, stellte Everts fest. Sie und die anderen „Abweichler“ hätten ihre Bedenken oft genug innerhalb der Partei geäußert.

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Dr. Rita Mohr-Lüllmann, MdBB, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU

Bezüglich der im Vorfeld gescheiterten Wahl Ypsilantis sagte Everts: „Ich neige nicht zur Heimtücke.“ Sie wollte in der Öffentlichkeit hinterlegen, warum sie sich anders positioniert hat. „Genau das heißt Demokratie.“ Und für eben diesen Mut und das dazugehörige Rückgrat, die demokratischen Grundsätze zu vertreten, gab es Beifallsbekundungen von allen Seiten. „Leute liefen mir mit dem Daumen hoch entgegen“, andere brachten ihr Blumen oder schickten Weinpräsente. Die Forderung mancher nach einer Auszeichnung wies Everts jedoch entschieden zurück.

Mit Blick auf Thorsten Schäfer-Gümbel, den Nachfolger Ypsilantis, sprach Everts von „einem schweren Erbe“, das dieser antreten musste. Eine klare Abgrenzung zur Linken konnte er nicht bieten. Auch die Wähler haben erkannt, dass es sich bei der Linken zum Teil um eine Mischung aus Ex-DKP-lern, Ex-Stasi-Bediensteten, Verächtern des Verfassungsschutzes sowie Anhänger totalitärer Regime handelt. Aus der eigenen Auseinandersetzung mit der ehemaligen PDS kann Frau Everts diese Bedenken nur allzu gut nachempfinden. Aus diesem Grunde wünscht sie sich für die Zukunft, dass, aufgrund mangelnder Verfassungstreue der Linken, eben diese Abgrenzung von der hessischen SPD klar formuliert wird.

Es sei ein „wunderschöner Gedanke“, dass Leute wie die vier Abweichler im Mittelalter „geteert, gefedert und gevierteilt“ worden wären, giftete Ulrike Nissen, SPD Bundestagskandidatin aus Frankfurt, vor einigen Monaten. Als die „Parteifreundin“ Everts öffentlich wünschte, ihr sollten „die Beine abfaulen“ und im Zuge dessen Beifall des SPD Parteitags aufbrandete, war es für Everts jedoch an der Zeit, ernsthaft nachzudenken. Sie stellte Strafantrag. Es bleibt festzuhalten, dass Frau Everts „Leben aus den Fugen geraten ist, nichts ist mehr so wie es mal war.“

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