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„Bremerhaven stand für Bremerhaven 93, Fisch, Fischfang, Fischverarbeitung und Werften.“ Doch nachdem die Werften, der Fischfang und der Fußballverein Bremerhaven 93 „weg“ waren, sei eine lange Zeit des Frustes über die Stadt hereingebrochen. Hans-Werner Busch, Geschäftsführer der Fishtown Pinguins, nahm an diesem Abend kein Blatt vor den Mund. Der Spitzensport, so Busch, hätte dann die Lücke, die durch den Wegfall der Industrie entstanden sei, gefüllt.
Die Bundesligisten Fishtown Pinguins und Eisbären Bremerhaven sind überregional bekannte Eishockey- bzw. Basketballvereine und für Bremerhaven ein ernsthafter Wirtschaftsfaktor. Busch wies darauf hin, dass allein durch die Pinguins jährlich mehr als 1,7 Mio. Euro in die Stadtkasse fließen würden, wobei die Wertschöpfung im Hotel- und Gaststättengewerbe noch nicht mit eingerechnet sei. Darüber hinaus würde Bremerhaven durch Fernseh- und Zeitungsberichte über die beiden Vereine in der ganzen Republik bekannt.
Doch Bremerhaven ist Wilhelm Behrens zufolge mehr als Fishtown Pinguins, Eisbären, die TSG Bremerhaven und der BTV - die vier Bremerhavener Vereine also, die Spitzensport betreiben. Demnach sorgten mehr als 26.000 Sportler und über 2.000 ehrenamtliche Helfer in 93 Vereinen für ein großes Angebot im Breitensport. Neben Eishockey und Basketball hat Bremerhaven auch eine große Tradition im Rudern, Kegeln, Schwimmen und Segeln.
Frank Schildt, medienpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion und Vorsitzender des Kreissportbundes, wies auf die Probleme hin, die der Breitensport in Bremerhaven habe. Dazu gehörten unter anderem steigende Energiekosten und Benutzungsgebühren für die Sportstätten. Dem stimmte Gerrit Michaelis zu, Manager des OSC Bremerhaven, und ergänzte, dass „Spitzensport nicht möglich ist, wenn es dem Breitensport nicht gut geht.“
An diesem Punkt setzte Matthias Ditzen-Blanke, Vorsitzender der Deutschen Olympischen Gesellschaft Bezirksgruppe Bremerhaven-Cuxhaven, an. Er sieht die Zuschüsse der Stadt an die Spitzenvereine kritisch und stellte mehrmals die Frage nach der Nachhaltigkeit der Fördermaßnahmen. Seiner Meinung nach seien die 1,5 Mio. €, die die Stadt jährlich für die Spiele der Eishockey-Spieler und Basketballer ausgibt, viel besser im Breitensport investiert.
Der sportpolitische Sprecher der CDU-Stadtverordnetenfraktion, Torsten Neuhoff, entgegnete, dass bereits, viele neue „Töpfe“ zur Sportförderung aufgemacht worden seien, die Politik aber keine langfristige Perspektive bieten könne, da diese den Haushalt für zwei Jahre verabschiede. Zudem fehlten überregionale Sponsoren, die einen Teil der Sportförderung übernehmen würden, so Neuhoff.
Die Podiumsteilnehmer waren darin einig, dass der Sport für Bremerhaven schon immer eine besondere Rolle gespielt hat und in Zukunft weiterhin spielen soll. Nur über geeignte Maßnahmen, um die Sportvereine der Seestadt zukunftsfähig zu machen, herrschte kein Einvernehmen.