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Über die Ostsee in die Freiheit

Um es mit den Worten des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker auszudrücken: „Freiheit lässt sich nicht einsperren.“ Wie viel Wahrheit in diesem Ausspruch tatsächlich steckt, stellte sich vor 250 Gästen bei der Eröffnung der Ausstellung „Über die Ostsee in die Freiheit“ der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kooperation mit der Sparkasse Bremen heraus.

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Auf dem Podium sprachen Thomas Fürst, Vorstand Die Sparkasse Bremen, Dr. Ralf Altenhof, Leiter des Bildungswerkes Bremen, die Autorin Christine Vogt-Müller sowie die beiden Zeitzeugen Thorvald Greif und Karsten Klünder, die sich mit dem Ausstellungsthema „Fluchtversuche aus der DDR“ näher beschäftigten.

Bereits in seiner Begrüßung hob Thomas Fürst eine wichtige Tatsache hervor: Freiheit sei ein hohes Gut und heutzutage selbstverständlich, was in der deutschen Geschichte jedoch nicht immer der Fall gewesen sei. Der Begriff der Freiheit spielte auch in der Einführung zur Ausstellung eine zentrale Rolle. Laut Christine Vogt-Müller, Autorin des Buches „Über die Ostsee in die Freiheit“ und Initiatorin der Ausstellung hat es Joachim Gauck bereits auf den Punkt gebracht: Die DDR-Flüchtlinge seien „Monumente der Freiheitsliebe“. Ferner unterstrich sie deren politische Bedeutsamkeit, da ein jeder Fluchtversuch einerseits einen Protest gegen die SED-Diktatur dargestellt und die DDR andererseits in Misskredit gebracht habe.

Im Podiumsgespräch kamen zwei Zeitzeugen zu Wort, die zunächst ihr jeweiliges Schicksal schilderten. Thorvald Greif versuchte Mitte der 1970er Jahre, seine im Osten hinterbliebene Familie mittels eines motorisierten Schlauchbootes zu befreien, womit er jedoch scheiterte, so dass er anschließend zu vier Jahren Haft verurteilt wurde und seine beiden Kinder in ein Heim kamen. Mehr Glück hatte indes Karsten Klünder, der im November 1986 mit einen selbstgebauten Surfbrett etwa 70 Kilometer von Rügen über die Ostsee in die Freiheit – nach Dänemark – surfte. Die Frage nach dem „Warum“ beantwortete Klünder kurz und bündig: „In der DDR konnte ich nicht mehr atmen, nicht mehr denken und mich nicht mehr frei bewegen.“ Auf die Frage, was Schüler bei einer solchen Ausstellung mit nach Hause nehmen könnten, sagte Greif: „Das schönste hier ist die Geschichte zum Anfassen“. Die Eindringlichkeit sei durch konkrete Exponate deutlich höher als durch abstrakte Bilder oder das Internet.

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Karsten Klünder an der Gitarre

Auf das Podiumsgespräch folgte ein lebendiger Austausch mit dem Publikum, das unter anderem fragte, welche Emotionen die Zeitzeugen bei dem Mauerfall 1989 gehabt hätten. Vogt-Müller sprach in diesem Zusammenhang von einer gewissen Ambivalenz aus ungläubiger Freude und Trauer über die vielen missglückten Fluchtversuche.

Abschließend stellte Klünder sein Musiktalent unter Beweis, indem er seinen selbst geschriebenen und komponierten Song „So lange ich atme“ sang, mit dessen Hilfe er die Repression in der DDR verarbeitete.

Abgerundet wurde der Abend durch einen kulinarischen Ausklang mit Getränken und leckeren Kostproben, begleitet durch die Betrachtung der maritimen Fluchtapparate.

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Christine Vogt-Müller, Karsten Klünder, Thomas Fürst, Thorvald Greif (v.l.)

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