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Zu Beginn der Veranstaltung gab der Tagungsleiter Andreas Bösche einen kurzen Überblick über die Ausstellung und ging exemplarisch auf einige Karikaturen ein. Im Anschluss daran fand ein Zeitzeugengespräch mit Joachim Heise statt.
Heise gehörte damals zur Klasse der „Intelligenz“, da seine Eltern Akademiker waren, und wurde evangelisch erzogen. Hierzu merkte er an: „Christentum und SED vertrugen sich nicht“. Aus diesem Grund war er nicht bereit der Staatspartei beizutreten und durfte nur aufgrund seiner sportlichen Leistungen eine weiterführende Schule besuchen. Auch in Heises Berufsleben gab es immer wieder kleinere Probleme, bis er aus der „proletarischen Kampfgruppe“ seines Betriebes austrat und mit seiner Frau die Entscheidung traf, einen Ausreiseantrag in die Bundesrepublik zu stellen.
Von einem auf den anderen Tag wurde ihm verboten, weiterhin an seinem Arbeitsplatz zu arbeiten, dennoch musste er jeden Tag erscheinen und seine Zeit absitzen. Während Heise mehrfach die Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ostberlin aufsuchte, um die Bearbeitung des Ausreiseantrags zu beschleunigen, sammelte das MfS Informationen über ihn wegen möglicher Verstöße gegen Strafgesetze der DDR.
Im Mai 1983 wurde Heise von der Stasi verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis in Frankfurt Oder gebracht. Im September desselben Jahres kam es zur Verhandlung und er wurde wegen „Nachrichtenübermittlung“, „Agententätigkeit“ und „Widerstand gegen die Staatsgewalt“ zu drei Jahren Gefängnis verurteilte. Heute ist sich Heise sicher, dass das Urteil schon vorher festgestanden hatte und es lediglich ein Schauprozess gewesen ist. Nachdem er 14 Monate im Gefängnis Cottbus abgesessen hatte, wurde er von der Bundesrepublik Deutschland freigekauft.