Título individual
Das Duell Romney-Santorum ging zwar nicht so lange wie vor vier Jahren Obama gegen Clinton – trotzdem kann man einiges daraus lernen. Unsere fünf Take Aways aus diesem Zweikampf:
- Moderat schlägt (ultra-)konservativ! Und Wählbarkeit schlägt Überzeugung! Hier ist was The Hill dazu zu sagen hat.
- Geld und Organisation entscheiden: Romney hat das bessere Wahlkampfteam, mehr Erfahrung und er fünfmal soviel Geld wie Santorum in der Kasse. Der konnte da nicht mithalten, was zwar den Charme seiner Kampagne ausgemacht hat, aber letztlich auch zu seiner Niederlage führte. Da half auch die gute Berichterstattung über ihn bzw. gegen Romney nichts.
- Die Republikaner haben Zeit sich zusammenzuraufen. Das Gespenst einer „Brokered Convention“ wurde gebannt. Viele in der GOP hatten befürchtet, dass das den Republikanern die Wahl gekostet hätte, so auch Floridas Senator Marco Rubio.
- Santorum hat Romneys Schwächen offenbart. Die Siege in elf Staaten haben immer wieder gezeigt, Mitt Romney fällt es schwer, Wähler emotional zu erreichen. Der „erfolgreiche Businessman“ reicht für Romney als Botschaft nicht aus, dass haben Santorums Themen gezeigt. Vielleicht ist es da Zufall, dass auch Romney häufiger die „Freiheit“ betont – der Slogan Santorums.
- Santorum hat gerade rechtzeitig die Reißleine gezogen. Eine Niederlage in knapp zwei Wochen in seinem Heimatstaat Pennsylvania hätte ihn schwer beschädigt. So ist nicht ausgeschlossen, dass Santorum 2016 oder 2020 nochmal antreten kann. Taktisch gesehen, war das also sehr geschickt.
Finanziell hat Obama die Nase vorn. Er hat aktuell mit fast 160 Mio. Dollar doppelt soviel ausgegeben wie Romney. Und dennoch mehr als zehnmal soviel Geld übrig: 84 Mio. Dollar. Kräftig mitmischen werden jedoch darüber hinaus die SuperPACs und die nationalen Parteien. Hier sieht es so aus als könnten die Republikaner zunächst einmal vorlegen.
Im Fokus werden sicherlich die folgenden Staaten stehen, wenn’s um die 270 Wahlmännerstimmen im November geht: Michigan, New Mexico, Florida, Iowa, Ohio, Nevada und Virginia. Bis auf Michigan sind das Staaten, die Bush 2004 gewann und dann 2008 an Obama gingen – also absolut „Battleground“.
Obama fängt auch schon an, dort ordentlich Wahlkampf zu machen. Neben Infrastruktur investiert er auch schon in Fernsehwerbung mit Angriffen auf Romney.
Während die Schlachtfelder fast klar sind, sind sowohl Obama als auch Romney noch dabei ihre Inhalte und Botschaft zu finden. Obama hat mit „Fairness“ vorgelegt. Das Problem: Er schürt dabei möglicherweise auch Klassenkampfgefühle – ein fataler Fehler, wie der ehemalige Clinton Berater, Dick Morris in der New York Post befindet.
Obama bleibt aber als Person beliebter als Romney. Ihm wird zudem zugesprochen, mehr für Frauen und die Mittelklasse zu tun. Allerdings wird Romney im Bereich Wirtschaft und Arbeit mehr zugetraut. Worauf sich die Romney-Kampagne natürlich konzentrieren wird.