Nur eine Woche nach seiner Vereidigung als neuer Staatspräsident Uruguays empfing Luis Lacalle Pou am 9. März Dr. Jan Woischnik, Leiter der Abteilung Lateinamerika der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) sowie Sebastian Grundberger, Leiter des Auslandsbüros Uruguay. Bei dem 45-minütigen Gespräch gratulierte Woischnik dem Regierungschef im Namen der Stiftung und überreichte die Adenauer-Medaille als Zeichen der Verbundenheit und engen Zusammenarbeit, die die KAS seit Jahrzehnten mit Lacalles Partei, dem Partido Nacional, pflegt. Die beiden KAS-Repräsentanten waren die ersten Gäste überhaupt, die der Präsident in seiner Residenz in Montevideo begrüßte.
Themen des Austauschs waren die innenpolitischen Herausforderungen Uruguays sowie die außenpolitischen Weichenstellungen der neuen Regierung. Beide Seiten unterstrichen die Bedeutung der Partnerschaft zwischen Deutschland und Uruguay im gemeinsamen Einsatz für eine wertebasierte multilaterale Weltordnung.
Ein wichtiges Anliegen war die Perspektive des Freihandelsabkommens zwischen der EU und dem südamerikanischen Regionalbündnis Mercosur. „Die Mercosur-Präsidentschaft Uruguays und die zeitgleiche EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands in der zweiten Jahreshälfte 2020 sollten als Chance genutzt werden, den Ratifizierungsprozess voranzubringen,“ betonte Woischnik, der von 2001 bis 2006 das KAS-Büro in Montevideo geleitet hatte.
Des Weiteren war die politische und humanitäre Krise in Venezuela ein zentraler Punkt des Gesprächs. Präsident Lacalle Pou betonte die Wichtigkeit einer gemeinsamen internationalen Anstrengung zur Wiederherstellung demokratischer und rechtsstaatlicher Verhältnisse.
Die Tatsache, dass nach 15 Jahren Linksregierung der Frente Amplio eine der ältesten bürgerlichen Traditionsparteien Lateinamerikas die neue Regierung anführt, ist ein Sonderfall in Lateinamerika. In Montevideo befindet sich neben dem Länderprojekt Uruguay auch das KAS-Regionalprogramm „Parteienförderung und Demokratie in Lateinamerika.“
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