Auf der einen Seite industrieller Fortschritt, boomender Tourismus und wirtschaftliche Investitionen, auf der anderen Seite soziale Ungleichheit, eine angespannte Sicherheitslage und die Schwächung staatlicher Institutionen, insbesondere durch Korruption – die wirtschaftlich, politische und soziale Lage in Mexiko unterscheidet sich stark von Bundesstaat zu Bundesstaat. Im Rahmen seines Aufenthalts in Mexiko besuchte der stellv. Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung, Dr. Gerhard Wahlers, die Bundesstaaten Guanajuato, Yucatán und Tabasco und führte politische Gespräche in Mexiko-Stadt.
Der Bundesstaat Guanajuato ist ein Beispiel für industrielle Fortentwicklung und ein beliebter Investitionsstandort – auch für deutsche Anleger. Im Bundesstaat Yucatán blüht der Tourismus. Beide Staaten sind Vorreiter in Fragen von Umweltschutz, Energietransition und Innovationsförderung. Herr Dr. Wahlers tauschte sich dazu unter anderem mit den jeweiligen Gouverneuren, Diego Sinhue Rodríguez Vallejo, und Mauricio Vila Dosal, ihren Ministern, sowie den Bürgermeistern von León, Héctor López Santillana, und Mérida, Renán Barrera Concha, aus.
Im Südosten des Landes ist die Situation dagegen schwierig. Ein Beispiel hierfür ist der Bundestaat Tabasco, aus dem der aktuelle mexikanische Präsident Manuel López Obrador stammt. Die derzeit größten Herausforderungen sind die extremen sozialen Ungleichheiten, die anhaltende starke Abhängigkeit von Rohöl und die kritische Sicherheitslage. Die staatlichen Strukturen sind nur schwach ausgeprägt und die Bürger misstrauen politischen Parteien und staatlichen Akteuren zutiefst.
In Mexiko-Stadt führte Wahlers Gespräche mit Führungspersönlichkeiten der Partnerpartei PAN, darunter dem Vorsitzenden Marko Cortés und der Vorsitzenden des Abgeordnetenhauses, Laura Angélica Rojas Hernández. Dabei ging es auch um die Frage, wie die PAN auf Bundesstaat- und Gemeindeebene – wo sie oftmals die Regierung stellt – zu einer positiven Entwicklung Mexikos beitragen kann.
„Als Brücke zu Nordamerika und zweitwichtigste Volkswirtschaft ist Mexiko ein Schlüsselland für die Stabilität Lateinamerikas“, sagte der stellvertretende Generalsekretär zum Abschluss seiner Reise. Für Deutschland und Europa sei das Land ein bedeutender Partner. Umso wichtiger sei es, gerade die Ursachen der sozialen Ungleichheit und des Staatsversagens im Lande stärker in den Blick zu nehmen. Er warb dafür, in den extrem unterschiedlich aufgestellten Regionen von Mexiko die Wirtschaft zu diversifizieren, Innovationen zu fördern und Arbeitsplätze zu schaffen. Die KAS könne hier durch ihre Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft, der Politik und Unternehmerverbänden einen Beitrag leisten.
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