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Zahlreiche Besucher warteten bereits lange vor Beginn der Langen Nacht der Museen vor dem Museum Mahnmal St. Nikolai. Gespannt warteten die Gäste auf die Ausstellung der Freien Kunstakademie Farbenfroh zum Thema Menschenrechte sowie die szenischen Lesung - initiiert von Stückwerke - über das Massaker in Srebrenica 1995 zur Zeit des Bosnien-Krieges.
Eingeleitet durch das Turmglockenspiel von Werner Lamm, wurde die Ausstellung von Frau Dörte Huß, Geschäftsführerin des Dokuemntationszentrums Mahnmal St. Nikolai, und Herrn Andreas Klein, dem Leiter des Politischen Bildungsforums Hamburg der Konrad-Adenauer-Stiftung, eröffnet.
Nach den Eröffnungsreden gab es eine Führung durch die Sonderausstellung. Gezeigt wurden künstlerische Bilder zu den verschiedenen Artikeln der Menschenrechte, welche von Schülern der Freien Kunstakademie Farbenfroh entworfen worden waren. Der Leiter der Akademie, Mario Franceschi, leitete die Führung und erklärte die Hintergründe zu den Bildern. Er war es auch gewesen, der das Projekt anstieß.
"30 Artikel umfasst die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Doch die meisten von uns kennen höchstens drei davon", sagt er. Deshalb brachte er das Thema in seine Kurse, wo die Schüler zwei Jahre lang an den Kunstwerken arbeiteten. Weil ihm das Thema so wichtig ist, war er froh, mit dem Museum Mahnmal St. Nikolai den richtigen Ort für die Ausstellung gefunden zu haben.
Im Anschluss an die Führung gab es eine besondere szenische Lesung der Schauspieler Stephan Benson und Marion Gretchen Schmitz zu den Geschehnissen in der Stadt Srebrenica in der Zeit des Bosnien-Krieges in den 1990ern, begleitet von Jakob Neubauer auf dem Bajan.
Der Krieg in Bosnien und Herzegowina forderte zwischen 1992 bis 1995 rund 100.000 Tote. In dieser Zeit wurde die Stadt Srebrenica vor allem für bosnische Muslime zum Zufluchtsort. Zwar wurde der Ort von den Vereinten Nationen zur UNO-Sicherheitszone erklärt, schafften es Karadžić und bosnisch-serbische Truppen unter Führung des Armeechefs Ratko Mladić dennoch die Stadt am 11. Juli 1995 einzunehmen. In Folge dessen wurden mehr als 8.000 Menschen, überwiegend Männer zwischen 13 und 78 Jahren, hingerichtet und in Massengräbern vergraben. Das Massaker ist in Europa das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit seit Ende des Zweiten Weltkriegs.
Gegen Mitternacht wurde der Film "Himmel über Srebrenica" gezeigt. Der Film beruht auf geheimen Protokollen des Führungsstabs der UN und zeigt, was die Generäle am Vorabend der Katastrophe im Hauptquartier in Zagreb besprachen. Die Entscheidungsebene wird neben nie veröffentlichtes Originalmaterial geschnitten.
Insgesamt besuchten über den Abend rund 600 Menschen die Ausstellung im Museum Mahnmal St. Nikolai.