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Eurokrise - Krise der europäischen Idee?

Vortrag und Diskussion

Ein "Steigenberger Gespräch" mit Dr. Céline Caro über die Eurokrise

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Im ersten Teil des Vortrags fasste Frau Dr. Caro unter dem Begriff Eurokrise als 1. Etappe die Banken- und Finanzkrise, als 2. Etappe die Wirtschaftskrise und als 3. Etappe die Haushalts- und Schuldenkrise zusammen. Demnach handelt es sich nach Ansicht von Frau Dr. Caro nicht um eine Krise des Euros, da dieser bislang stabil ist. Mit dem von den Medien geschaffenen Begriff „Eurokrise“ verbindet sie die derzeitige Staatsschuldenproblematik in den Ländern der Europäischen Union, allem voran Griechenland, Portugal und Irland.

Daraufhin skizzierte die Referentin den Prozess der Problemlösungsfindung, beginnend mit dem G4-Gipfel im Jahr 2008 zur Entstehung des Planes zur Eindämmung der Finanzkrise. Im Zuge dessen erwähnte Sie auch, dass ab 2010 Maßnahmen getroffen werden, um den Stabilitäts- und Wachstumspakt zu stützen. Bei dem Gipfel am 25. März 2011 einigten sich die Euro-Länder dann auf einen Permanenten Krisenmechanismus.

Der zweite Teil des Vortrags konzentrierte sich auf die Europäische Idee und auf die Solidarität in der Europäischen Union. Frau Dr. Caro versteht unter der Europäischen Idee das Grundprinzip des Schumann-Plans. Wenn die Völker Europas kooperieren, führt dies zu Wachstum, Stabilität und Frieden. In der Krise entsteht jedoch der Eindruck, dass Deutschland sich immer weiter von der EU entfernt. Zumindest wird dieser Eindruck nach Aussage von Frau Dr. Caro von den ausländischen Medien verbreitet. In diesem Zusammenhang übersetzte die Referentin einen Artikel aus der französischen Zeitung „Le Monde“ mit dem Titel „Deutschland nervt“. Der Schlusssatz des Artikels lautete „Deutschland nervt, weil es so tugendhaft ist“. In diesem Kontext wurde sichtbar wie angespannt die Stimmung in der EU ist. Trotzdem sieht Frau Dr. Caro keine Krise der Europäischen Idee in Deutschland. Diesbezüglich verdeutlichte Sie durch Beispiele das deutsche Engagement für die Europäische Union.

Dabei machte Sie außerdem darauf aufmerksam, dass die Bevölkerung noch mehr von der Europäischen Idee überzeugt werden muss, da die Menschen die Grundlage der Union darstellen.

Zu guter Letzt verdeutlichte Frau Dr. Caro den Teilnehmern, dass die Kosten der EU für Deutschland nicht viel Höher sind, als der Nutzen, den die Union stiftet. Anhand von Zahlen und Statistiken argumentierte Dr. Caro, dass die Deutschen im Jahr 2009 lediglich 78 Euro pro Kopf (Netto) für die EU ausgegeben haben.

Als Fazit sagte die Referentin, dass „die Menschen davon überzeugt werden müssen, dass die EU Teil der Lösung und nicht Teil des Problems ist“.

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Dr. Karolina Vöge

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