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Jörg Schönbohm begann seinen Vortrag mit dem Hinweis auf Art. 5 GG, welcher u.a. die Meinungs- und Pressefreiheit postuliert. Darauffolgend schilderte er seine ersten persönlichen Erfahrungen mit dem Recht auf Meinungsfreiheit zu seiner Zeit als Innensenator von Berlin. Vor allem im Zuge integrationspolitischer Äußerungen erhielt Schönbohm nach eigener Aussage viel politischen Gegenwind. Dem Gegenüber stand die wahrnehmbare Zustimmung der Bevölkerung. Schönbohm stellte dar, dass Political Correctness (PC) an US-amerikanischen Universitäten entstand und in der Folge ein neuer Sprachkodex kreiert wurde. Begriffe, die gestern noch aktuell waren, dürfen heute schon nicht mehr verwendet werden, so Schönbohm. Als Beispiel diente der „Neger“. „PC frisst die Wortschöpfung“ und das bemängelte Schönbohm zutiefst. Seiner Ansicht nach hat die Politik Probleme zu lösen und nicht Sprachgerechtheit zu schaffen. Nach Schönbohm ringen sich Diskussionen häufig nicht mehr um die Inhalte sondern deren Verpackungen. Beispiele des neuen „Sprachkodex“ fand er v.a. in den Bereichen Gender-Mainstreaming, Integrationspolitik und Schulbildung. Er zitierte bekannte Wissenschaftler und Literaten, wie Allan Bloom, Saul Bellow, Umberto Eco, Pascal Bruckner und stellte den für ihn hohen Wert der Meinungsfreiheit mit den Worten Voltaires dar: „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“. Damit mahnte er u.a. das Ersticken einer freiheitlich demokratischen Diskussion. Die Grundaussage seines Vortrages lässt sich in einer Frage sinngemäß zusammenfassen: „Ist es Freiheit, wenn Mut dazu gehört seine Meinung in der Öffentlichkeit zu äußern?“