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Die Kinder des Dschihad: Die neue Generation des islamistischen Terrors in Europa

Eine Bilanz des Gießener Gesprächs 5. Juni 2008

„Wir hatten bislang unglaubliches Glück: In Deutschland haben sich Anschläge bislang nicht ereignet.“ Michael Hanfeld, Leiter des Medienressorts der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Co-Autor des Buches „Die Kinder des Dschihad“, erläuterte im Gießener Gespräch der Konrad-Adenauer-Stiftung 60 Teilnehmern die Strategie islamistischer Gruppen, in Europa lebenden Muslimen einzureden, zwischen ihnen und ihren andersgläubigen Mitbürgern verlaufe eine Grenzlinie.

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Michael Hanfeld (Foto: Christian Rickes)

Da die Enkel der Gastarbeiter – Generation in vielen Fällen Frustration über fehlende Aufstiegschancen verspüren und die Atmosphäre in ihren Familien als einschränkend empfinden, können islamistische Agitatoren manche Kinder und Jugendliche von der Idee überzeugen, einen scheinbar sinnvollen Tod als Selbstmordattentäter anzustreben. Obwohl – so Hanfeld – „die übergroße Mehrheit der Muslime“ Islamismus ablehnt, gelingt radikalen Organisationen häufig die Rekrutierung von Konvertiten und bislang scheinbar in offenen Gesellschaften gut integrierten Muslimen. Hanfeld vermutet, diese zuvor häufig einsamen Männer fühlten sich in diesen straff organisierten Gruppen gut aufgehoben: „Vielen jungen Männern erscheint zudem die Stellung des Mannes im Islam sehr attraktiv.“

Ob sich in Europa patriarchalische Strukturen in islamischen Gemeinschaften behaupten werden, hält Hanfeld für eine offene Frage: „Es wird sich alles darüber entscheiden, ob die muslimischen Frauen ihre in westlichen Gesellschaften selbstverständlichen Rechte wahrnehmen werden. Dabei geht es um mehr als die Frage, ob eine Frau ein Kopftuch trägt oder nicht.“

Nachdem Usama Bin Laden jahrelang Propagandaerfolge erzielen konnte, müssen sich seine Mitstreiter im Internet nun drängenden Fragen stellen – etwa der Klage, dass vorwiegend Muslime Anschlägen des Terrornetzwerks zum Opfer fallen. Hanfeld weiß: „Diskussionskultur können sie nicht bedienen. Ihre Intoleranz kennt keine Grenzen. Viele junge Muslime haben erkannt, dass die Terroristen sie als Kanonenfutter missbrauchen.“ Der Frankfurter Journalist beobachtet zudem diesen bemerkenswerten Lernprozess: Gemäßigte muslimische Gemeinden haben erkannt, dass sie ihren jungen Mitgliedern besser zuhören und ihnen bessere Jugendarbeit anbieten müssen.

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