Nach Begrüßung und inhaltlicher Einführung durch Moderatorin Marion Sendker analysierte zunächst der Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Genshagen Dr. Martin Koopmann, Macrons Wahlsieg, der allerdings in keiner Weise über die die tiefe Spaltung in der französischen Gesellschaft hinwegtäuschen dürfe, denn die etablierten Parteien seien nahezu bedeutungslos geworden, während die extremen Parteien links und rechts sehr starke Zugewinne verzeichnen konnten. Macron, den im zweiten Wahlgang in absoluten Zahlen in der Tat nur etwa von 19 Mio. Franzosen gewählt worden ist, stehe also vor gewaltigen Herausforderungen: Spaltungen überwinden, Staatsverschuldung abbauen, Wirtschaft weiter stärken, Rentenreform durchführen, französische Demokratie stärken.
Gesine Weber vom German Marshall Fund (GMF) in Paris erklärte, dass für Macron die EU, aber auch ganz Europa, nicht zuletzt auch ein Mittel sei, um Frankreich international Geltung verschaffen zu können. Ebenfalls seien für ihn „Sicherheit/Verteidigung“, „ökologische Transformation/Green Deal“ und „Technologie/Innovationen“ zentrale (europäische) Themen. Sie erwarte neben Kontinuität aber auch viele neue französische Initiativen in der Europapolitik. Für die deutsch-französische Zusammenarbeit sei vor allem entscheidend, wie die deutsche Regierung sich nun zu Frankreich verhalte bzw. auf dessen Vorschläge reagiere.
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Informationen zum ersten Gespräch in dieser Reihe am 01.02.2022 finden Sie hier.
Informationen zum zweiten Gespräch in dieser Reihe am 21.03.2022 finden Sie hier.
Informationen zum vierten Gespräch in dieser Reihe am 29.06.2022 finden Sie hier.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat zu den Präsidentschaftswahlen in Frankreich zudem eine eigene Themenseite erstellt, ebenso zum Krieg in der Ukraine.