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Der Journalist warnte allerdings davor, Kausalbeziehungen zwischen den Demonstrationen von SDS-Mitgliedern und den Morden der ‚Rote Armee Fraktion’ herzustellen: „Es gibt Verbindungen, die man jedoch nicht überstrapazieren soll. Die RAF war keine direkte Folge von 1968.“ So habe Andreas Baader, einer der Gründer der RAF, aus seiner Verachtung für die Demonstrationen von Studenten keinen Hehl gemacht. Kellerhoff zitierte Baader, der 1977 in Stammheim Selbstmord verübt hatte, mit den Worten: „Die quatschen, und ich bring’s.“
Kellerhoff schilderte die Ereignisse der „von Mythen umrankten Jahre“ 1967 und 1968. Der Historiker präsentierte Zeitungsartikel und Pressefotos, um etwa „den völlig danebengegangenen Polizeieinsatz“ während des Schah-Besuchs und den Tod des „friedlichen Demonstranten“ Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 zu erläutern.
1968 habe sich keineswegs eine ganze Generation gegen eine als rückständig verachtete politische Ordnung der Bundesrepublik erhoben: „In keiner deutschen Stadt haben die 68er mehr als 20 000 Menschen auf die Straße gebracht.“ Kellerhoff warnte zudem vor romantischen Betrachtungen der politischen Ideen Rudi Dutschkes, den etwa Walter Jens 1981 als friedliebenden „jesuanischen Menschen“ gepriesen habe: Dutschke habe wiederholt seine Bereitschaft erklärt, “mit der Waffe in der Hand zu kämpfen“ gegen die freiheitliche Ordnung der Bundesrepublik.