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Eindringlich erinnerte Vogel, bis 2003 Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, an den persönlichen Einsatz Hunderttausender Ostdeutscher in den Monaten der Friedlichen Revolution: „Dies waren einige der glücklichsten Stunden unserer Geschichte. Die Menschen sind auf die Straße gegangen, weil sie Freiheit wollten.“ Zu der aktuellen Debatte über den Charakter der DDR stellte der KAS-Vorsitzende klar: „Die DDR war ein Unrechtsstaat, in dem Recht und Freiheit nichts galten.“ Die Partei „Die Linke“ habe es bislang versäumt, sich vom Unrecht der SED-Diktatur zu distanzieren. „Nicht ausgrenzen, aber abgrenzen“ laute deshalb seine Leitlinie in der politischen Debatte mit dieser Formation: „Die Auseinandersetzung in der Sache müssen wir gewinnen.“
Mit Sorge beobachtet Vogel, dass die Beteiligung an Wahlen sinkt und sich weniger Menschen in demokratischen Parteien engagieren: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht ein Grundgesetz preisen, das wir inhaltlich nicht leben.“ In vielen Ländern der Welt sehnten sich Hunderte Millionen Menschen danach, sich zum ersten Mal an einer freien Wahl zu beteiligen, während in Deutschland angesichts mehrerer Urnengänge in diesem Jahr Bürger „Wahlmüdigkeit“ bekundeten.
In den Bundesländern Vorbereitungen mit Blick auf das Angebot von islamischem Religionsunterricht zu treffen, hält Vogel für legitim. Allerdings „gilt die Hausordnung. Wir sprechen Deutsch. Und nicht nach der Scharia, sondern nach dem Grundgesetz wird Recht gesprochen.“ Vor dem Hintergrund jahrhundertelanger heftiger Konflikte zwischen Staat und christlichen Kirchen fordert Vogel "Geduld" in den notwendigen Gesprächen zwischen dem Staat und den islamischen Gemeinschaften: "Wir haben auch einige Zeit gebraucht."