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Análisis y Opiniones

KI in Subsahara-Afrika – Ein Afrofuturismus ohne afrikanische Sprachen?

de Jan-Ole Voß

Zu den Herausforderungen für large language models

KI hat als Technologie ein enormes Potenzial, viele Prozesse einfacher, schneller und effizienter zu gestalten. Daher wäre KI geeignet für ein sogenanntes Leap-Frogging. Sofern KI zügig und gut integriert würde, könnte der globale Süden in besonderer Weise davon profitieren. Für die Entwicklung von large language models (z.B. ChatGPT) sind allerdings große Datenmengen erforderlich. Das könnte die Verbreitung von KI auf dem afrikanischen Kontinent verlangsamen. Liberale und transparente Datenpolitik sollte daher eine zentrale Rolle im dortigen politischen Diskurs spielen.

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Sogenannte large language models (LLMs) sind darauf ausgelegt, Sprache zu erkennen, zu verstehen und wiederzugeben. Ein mit entsprechenden Daten trainiertes LLM kann Sprache anhand von Vorhersagen generieren. Bekanntestes Beispiel für LLMs ist GPT-3.5 von OpenAi. Im Bereich der Entwicklung von large language models haben Subsahara-Afrika und Europa einen schweren Stand. Gemeinsame Gründe sind unter anderem die Diversität der gesprochenen Sprachen und ein Mangel an verfügbaren Daten für das Training von LLMs. Die fortwährende Entwicklung von KI-Modellen verspricht eine weitreichende Effizienzsteigerung und erleichtert Zugänge zu beispielsweise medizinischen Diagnosen. 

 

Erste Entwicklungen von LLMs in regional dominierenden Sprachen setzen den Fokus auf jene Sprachen, die die größten Märkte umfassen. Die sprachliche Diversität im digitalen Raum könnte so sinken. Dies könnte besonders den afrikanischen Kontinent treffen. Etwa ein Drittel aller weltweit gesprochenen Sprachen stammt aus Subsahara-Afrika. Schätzungen beziffern die Gesamtzahl an afrikanischen Sprachen auf 1.000 bis 2.000. Insgesamt existieren zurzeit 75 afrikanische Sprachen, die jeweils von einer Million oder mehr Menschen gesprochen werden. Viele der bis zu 2.000 Sprachen existieren nur in mündlicher Tradition, es gibt häufig keine standardisierten schriftlichen Überlieferungen, geschweige denn digitalisierte Datensätze. Da die LLM-Entwicklung sehr komplex und kostenaufwendig ist, wird von vielen Seiten her befürchtet, dass zahlreiche kleinere Sprachen im Laufe der Zeit mehr und mehr aus dem digitalen Raum verdrängt werden. Innovative, effizienz- und partizipationssteigernde KI-Lösungen existieren bereits und bieten ein großes Potenzial für menschliche sowie wirtschaftliche Entwicklung in Subsahara-Afrika, bedürfen aber guter Rahmenbedingungen. Um die Verbreitung von KI-Anwendungen zu fördern, ist eine verstärkte Kooperation mit Datenerhebungsinstitutionen empfehlenswert, ebenso sollte ein Werben für liberale Datenschutzregulierungen bei politischen Partnern in Betracht gezogen werden.

Lesen Sie die gesamte Analyse „KI in Subsahara-Afrika“ hier als PDF.

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Jan-Ole Voß

Jan-Ole Voß

Stellvertretender Leiter des Auslandsbüros Kenia und Projekt Manager

jan-ole.voss@kas.de +254 20 2610021/2

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