Die Unsterblichkeit der Sterne

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Der Dichter Heinrich Heine hatte in seiner 1823 veröffentlichten Tragödie Almansor jenen prophetischen Satz geschrieben: „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“ Heute ist diese Warnung untrennbar mit dem 10. Mai 1933 und dem Berliner Opernplatz verbunden. In den folgenden Wochen wurde die „Aktion wider den undeutschen Geist“, die nun genau 90 Jahre her ist, in zahlreichen Universitätsstädten ähnlich wie in Berlin zelebriert. Heute nennen wir die Aktion so routiniert wie schlicht „Bücherverbrennung“. Tausende Bücher linker, pazifistischer und jüdischer Autoren wurden unter feierlicher Anteilnahme zahlreicher Schaulustiger ins Feuer geworfen. Die Zerstörung des literarischen und aufklärerischen Geistes, die Verbrennung des modernen geistigen Europas, stellte einen ersten lodernden Auftakt für die noch folgende nationalsozialistische Barbarei dar. 

Im Rahmen der Usedomer Literaturtage widmen wir uns der nationalsozialistischen Bücherverbrennung und insbesondere den „verbrannten Dichtern“ mit einer musikalischen Lesung.

Manche sagen über Julia Boegershausen und Björn Bewerich, „die Beiden hätten das große Los aneinander gezogen“. Sie haben Recht. Denn Reibung erzeugt Wärme und erzählt von diesen beiden Musikern und deren musikalischer Wärme. Julia Boegershausen und Björn Bewerich, aus verschiedenen musikalischen und schauspielerischen Bereichen kommend, agieren auf der Bühne bereits seit Längerem zusammen. Sie ergänzen sich und beharken sich und beharren auf ihrer Lust und Kraft, Musik zu machen, denn das ist ihr Leben und davon leben sie. Dabei sind Kästner, Tucholsky, Brecht, die Waldoff und viele andere Persönlichkeiten große musikalische und poetische Leitmotive. In einem kleinen Proberaum, „wohnen“ die Beiden und manches Mal weht eine kleine, zum Leben erwärmte Melodie durch die Gassen. In verschiedenen Programmen wird ihre Lust auf „ernste Unterhaltungsmusik“ deutlich und immer wieder nehmen sie ihr Publikum ganz interaktiv mit auf die Reise in die Welt der 20/30er Jahre, in die jüdische Kultur oder lassen längst vergessene Chansons und Lieder, teils unbekannter Komponistinnen und Komponisten zum Leben erwachen. Die Inszenierungen unterstützt der langjährige Schauspieler und Theaterregisseur Andreas Rüdiger. Beide Musiker leben und wirken freiberuflich in Görlitz.

Wir laden Schülerinnen und Schüler und alle Interessierten ein zum musikalischen Vortrag mit Passagen aus Texten u.a. von Stefan Zweig, Paul Mühsam, Selma Meerbaum-Eisinger, Nelly Sachs und Erich Kästner.

Gesang: Julia Boegershausen, Piano: Björn Bewerich, Text: Andreas Rüdiger.