Conferencia
Detalles
1841 dichtete Hoffmann von Fallersleben das „Lied der Deutschen“. Es zeugt von unserem wechselnden Selbstverständnis und konfliktträchtiger Geschichte. Den Kaisertreuen war das Lied lange nicht geheuer gewesen, weil es den liberalen Republikanismus besang. Die extreme Rechte wiederum hatte die patriotischen Verse früh mit Nationalismus aufgeladen.
Am 11. August 1922 erklärte Reichspräsident Friedrich Ebert das Deutschlandlied zur Nationalhymne der Weimarer Republik. Der Text blieb umstritten, ließ sich politisch verschieden deuten. Die Nazis würdigten 1933 die ersten Verse zu bloßen Anhängseln ihrer eigenen Hymne herab. Nach dem Untergang des "Dritten Reichs" reichten Tausende von Deutschen selbst Ideen für eine neue Hymne ein. Diese zahlreichen Vorschläge lassen einen Blick in die verwundete deutsche Nachkriegsseele zu. Die Bonner Republik hatte zunächst keine eigene Hymne - gerade auch im Vergleich zur DDR. Waschkörbe voller Anregungen wurden in den Jahren 1949-1952 nach Bonn geschickt.
Anlässlich der Bestimmung des Deutschlandliedes zur Nationalhymne vor 100 Jahren begeben wir uns mit dem Historiker Dr. Clemens Escher auf eine klangvolle Reise durch die deutsche Geschichte. Wir hören verschiedene Versionen des Deutschlandliedes und widmen uns längst vergessenen, auch kuriosen Parallelhymen – etwa einem Karnevalslied, mit dem Konrad Adenauer 1953 in Chicago begrüßt wurde.
Zur Person:
Dr. Clemens Escher, geboren 1980 in Berlin, ist Historiker. Er forschte unter anderem über die deutsche Nationalhymne, zur deutschen Identität, zur politischen Sprache und zum Antisemitismus. Mit seiner Arbeit über in der Nachkriegszeit unterbreitete Vorschläge von Bürgern für eine neue Nationalhymne promovierte er an der TU Berlin bei Prof. Wolfgang Benz. Er arbeitet beim Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Teilnahme, Getränke und Snacks sind kostenlos. Bitte melden Sie sich via Formular an.
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Programa
18.00 Uhr Begrüßung und Eröffnung
Dr. André Postert
18:10-19:10 Uhr Vortrag
Dr. Clemens Escher (Berlin)
„Lied(er) der Deutschen“ –
mit zahlreichen Klangbeispielen
19:10-19:45 Uhr Diskussion
19:45 Uhr Schluss